Folge 34 Was Du denkst, das Bist Du... stimmt das? Christian Frautschi und die Wirbelsäulenseele
- frautschi
- vor 13 Minuten
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Was du denkst, das bist du? Ist es wirklich ganz so einfach oder vielleicht doch nicht ganz so einfach? Deren Frage gehen wir heute nach.
Ja Christian, was du denkst, das bist du. Du hast das Zitat gebraucht. Wo kommt das her und was davon ist wahr und was vielleicht nicht ganz?
Christian
Also wenn ich jetzt denke, ich bin so eine wunderschöne rote Blume oder die hier oben, doch ich weiss nicht wie die heisst. Solche Blumen, die ich nicht weiss wie sie heisst, heissen bei mir immer Pfingstrosen, aber das ist es glaube ich nicht. Aber wenn ich das jetzt so anschaue, dann denke ich, ich bin wie diese wunderschönen Blumen.
Also ich bin jetzt bunt und farbig und das bin ich. Und so bin ich glücklich und happy und leistungsfähig und ich werde reich und habe Erfolg. Was sagt man am meisten?
Marco
Ich bin gesund, glaube ich.
Christian
Ach ja, gesund. Nicht so fest gewusst, weisst du. Nein, ich bin jetzt, ich wüsste wie diese hier, die sieht wunderbar aus und schön, ja.
Marco
Und langen Tages. Also ist es so, wenn du dir das alles denkst, dann wird das Realität?
Christian
Nein. Also weisst du, es gibt ja so Motivationsseminare, wo irgendein, ich nehme es vielleicht im bösen Ausdruck, du wenn du da bist und mir zuhörst, ich nehme es nicht so verrückt, du bist auch nicht verrückt auf mich, aber wenn irgendein so ein Clown, die vorne steht und drei, vier Clowne hinten dran, die klatschen und tun, hey du bist ein geiler Typ, du machst das, du erzählst das, du motivierst die Leute und jajajajajajaja und die Musik die dahinter läuft und du weisst nicht was, irgendwie eine verrückte Musik, die man früher irgendwie im Stadion gehört hat oder an den Boxmätzen hattest du das mal, so diese verrückten Musiken und alle klatschen und machen mit und du hast Musik, du redest, sie schauen, sie tanzen und dann hast du drei Sinn aktiv, okay. Und dann geht die ganze Motivation, die kannst du dann schon aufnehmen im Moment und dann ist es eine Momentaufnahme und in dieser Momentaufnahme kannst du dann halt vielleicht ein Holzblatt verschlagen, du kannst vielleicht irgendwie einen Ziegelstein aufeinander hauen und weisst nicht was alles und alle jubeln und machen rundherum und du hast Freude und du läufst dann zum Stadion raus oder zum Saal raus oder wo du dann auch immer bist und du sagst, ich arbeite alles. Und das halt einfach, das hat kurze Beine.
Marco
Vielleicht, also etwas davon nimmst du wahrscheinlich mit, was bleibt, oder? Das ist die Frage, was macht das mit dir mittel- und langfristig?
Christian
Sicher darf man da auch sagen, du kannst mehr als du denkst. Nur das Problem ist, du kannst nicht einfach so machen und du denkst anders. Du denkst anders, weil deine Vorfahren haben dir das Denken und das Tun und das Wie-man-ist, Wie-man-macht, die sagen das.
Sie machen das, sie leben es dir vor. Und du kannst nicht, wenn die Eltern sagen, ja weisst du, man kann nicht Wasserplättigen und Wein saufen. Ja, das stimmt, aber es geht eben in das hinein, was einem vorgelebt wird, was man emotional mit auf den Weg nimmt, was in unserer Seele nachher drin ist.
Und auch in diesen Seelenteilen, die wir von unseren Menschen und Vorfahren mitgenommen haben. Und diese Seelenteile, die sind dann eben das, was man sagt, das sind dann eben die kurzen Beine. Du weisst vielleicht, dass du zu dem einen oder anderen arbeiten könntest, aber du weisst vielleicht noch nicht wie.
Du weisst vielleicht noch nicht, wie du deine pessimistischen Dinge von dir ablecken kannst. Die kann man nicht einfach ablecken, wenn sie vorgelebt worden sind. Sondern du musst einfach dann irgendwo schrittweise da hin gehen, um an dir zu arbeiten.
Um von einem negativen Menschen zu einem positiven Menschen zu werden.
Marco
Schrittweise ist wahrscheinlich ein gutes Wort. Das heisst ganz klar, es geht nicht von heute auf morgen.
Christian
Nein, es geht nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess. Weisst du, wenn ich mit einem Klienten arbeite, dann ist es ein Prozess.
Ich sage den Leuten immer, du musst ein Minimum kommen, einfach mal drei Mal. Weil du es anstopfst, du holst es nach vorne, du holst noch mehr nach vorne, und, und, und. Das ist ein Prozess.
Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo. Und das dürfen wir, und das müssen wir akzeptieren. Ich kann Leute, die innerhalb kürzester Zeit ihren Fortschritt machen, ja, und das ist ja das, wo ja viele das Gefühl haben, ich gehe jetzt zu einem Heiler, und er hat mich, ich laufe dann raus, und dann ist das gut.
Weil ich meine, ich war auch bei dem auf der Bühne, und er hat mir gesagt, du schaffst alles, und du läufst raus, und du schaffst es halt eben trotzdem nicht. Und er braucht dann halt einfach seine Schritte. Und dann gibt es halt einfach solche, die zehnmal brauchen, ja, es kann auch sein, dass es mehr ist, das ist doch völlig egal, es darf wirklich jeder Mensch sein Tempo haben, um wirklich zu diesen Schritten zu kommen, von Glücklichsein, von Leichtum, und von Gesundheit, weisst du was, alles zusammen.
Ja. Und das ist eben das Massgebende. Man kann nicht einfach, einfach ein Buch rausgeben, nach dem Motto, was du denkst, das bist du.
Wie willst du, was du denkst, bist du, wie willst du wissen, wie willst du mit einem Satz sagen, wie du jetzt bist, wenn du von dir selbst gar noch nicht weisst, wie du bist?
Marco
Okay, dann wird es ein wenig schwieriger. Ja, vor allem musst du anfangen zu denken, das ist in diesem Satz drin.
Christian
Das ist die schwierigste Arbeit. Sicher musst du anfangen zu denken, aber du musst auch irgendwo, wenn du nicht daran hinkommst, dann kommst du nicht daran hin. Ich schaue in meiner Familie, wie Arbeiterfamilien, Hilfsrechte auf Deutsch gesagt, teilweise und alles, und er hat natürlich nicht den Selbstwert, mein Vater hatte auch nicht den Selbstwert, den ich heute habe.
Ich habe den Selbstwert, weil ich habe einfach so, wie ich bin, mit allen Fähigkeiten, die ich hatte, aber dann gestaucht und unterdrückt wurden, das hatte ich eigentlich schon immer, und darum habe ich, seit ich reden konnte, habe ich rebelliert. Ich habe rebelliert, und wenn man rebelliert, dann wenn etwas für dich da drin nicht stimmt, oder wenn du eine andere Ansicht hast, oder wenn du einfach provozieren willst, um irgendetwas zu erreichen. Und das habe ich auch gemacht, ich bin nie auf die Schnur gekackt als Kind, ich war ein regelhafter Typ, als Sohn, und mein Vater hat mir, manchmal, wenn wir am Essen waren, und er hat gesagt, während dem Essen redet man nicht.
Ja, sie haben auch nicht geredet, sie waren sehr introvertiert, aber ich sage, wenn du am Nachttisch, um die Nacht miteinander, die ganze Familie hier hast, und du isst miteinander, dann solltest du doch eigentlich deinen Tag erzählen. Ja, wäre ein guter Moment. Ja, ganz klar.
Heute ist es ein Problem, dass sie mit dem Handy schnurren, anstatt damit zu weinen, das ist eine andere Geschichte, aber wenn das unterbunden wird, dann ist das schon ein Problem. Und ich habe einfach nie aufgegeben, ich habe nie aufgehört zu rebellieren, ich habe noch nie in meinem Leben etwas gemacht, wie man es macht, aber ich habe ganz viele Dinge gemacht, und eben auch ausprobiert, und in dem Situation, wo es mir in die Hose gegangen ist, dann ist es halt so, aufstehen, weiterlaufen, fertig, was du willst, und alles andere bleibt nichts, und ich habe sicher gedacht, dass es funktioniert, und es hat dann auch nicht funktioniert, dann war ich an einer Wegekreuzung, und habe irgendwie gesagt, ich nehme einen anderen Weg, und ein Umweg ist auch immer ein Weg, und da lernt man daraus, aber das ist wichtig, und das ist das, was ich mit auf den Weg nehme, auf der seelischen Ebene, dass ein Vater einfach einen Stammhalter hätte wollen, der den gleichen Namen trägt, schlussendlich, wie der Vater für die Firma, oder was auch immer, oder es kommen nur Mädchen auf die Welt, dann ist eine Voraussetzung da, wo eigentlich die drei Mädchen nichts dafür haben, die Seelen haben ja die Familien ausgewucht, aber das ist irgendwo immer im Hintergrund, und das nagt am Selbstwert, und diesen Selbstwert kannst du nicht mit einer Bühne gehen und lösen, dann kannst du nur du selber, das entweder rebellierst, für das haben wir eine Pubertät, dann rebellieren wir, dann geben wir Gas, sollen wir, wenn jemand nicht pubertiert, dann findet er sich nicht, und das ist wichtig, und wenn ich mit jemandem arbeite, dann gehen wir diese Knöpfe rauslösen, die irgendwo mal waren, durch meine Fähigkeiten sehe ich dann, wo die gepünkt sind, wenn die drei, vier, fünf Generationen zurück sind, und dann löst man das auf, mit meinen Gedanken, wo ich dann einfach, wenn ich keine Gedanken geben kann, oder respektive, ich sehe dann das Bild, und dann gebe ich die Gedanken, mit dem Bild, das ich habe, in die Person, mit der ich arbeiten will, und so Gott will, kommt das dann auch wahr, und dann gehe ich mit einer anderen Einstellung raus, das heisst, das hat gelöst werden dürfen, und dann ist vielleicht die Einstellung da, dass ich meinen Mund öffnen darf, dass ich mich wehren darf, egal, ob ich jetzt als Konsequent eine Lampe habe mit meinem Mann, oder mit der Frau zuhause, das ist völlig egal, aber es darf etwas passieren, und es darf etwas wirken, aber nur einfach, weil dir jemand sagt, es ist so, dann heisst es, solange es so ist.
Marco
Also, vor allem nicht von heute auf morgen, weil das andere ist dann ja vielleicht mittelfristig, also der Satz, den du denkst, das ist ja ein Satz aus dem buddhistischen Gedankengut, und der geht noch weiter, und dann heisst es noch, was du bist, das strahlst du aus, das kommt dann ja irgendwann auch, also im besten Fall, strahlt man dann irgendwann etwas anderes aus.
Christian
Ich habe mich gehasst früher, als ich war, weil ich mit mir nicht schlafen konnte, ich hatte volle Lippen, und hatte das Gefühl, ich bin mit mir etwas nicht. So ein Arsch bin ich gewesen, und so habe ich gedacht von mir. Und dann habe ich mir gesagt, wenn ich dann mal einen Schnäuzchen wachsen lasse, und gross bin, und dann lasse ich den wachsen, und das habe ich auch gemacht, ich hatte mit 23 so einen Schnäuzchen.
Und irgendwo, habe ich noch nicht realisiert, dass ich ein emotioneller, ein gefühlvoller, ein sinnlicher Mensch bin, der halt eben vieles auch anders antwortet, und auch sehr vieles wahrnimmt, und ein sinnlicher Mensch hat halt einfach andere Lippen, als ein Manager, der einfach knallhart für seine Sachen schaut, wo man manchmal jemanden entspricht, der hat ja gar keine Lippen, und so denkt er eben auch, und so funktioniert er eben auch, es ist hart, aber es ist wirklich so. Und ich habe dann hunderttausendmal, über x Monate, bin ich vor einem Spiegel gestanden, habe den Christian angeschaut, und gesagt, ich liebe mich.
Christian, du, Spiegelbild, ich liebe mich. Ich habe das x Mal gemacht, wieso weiss ich nicht, ich habe es einfach angefangen zu machen. Auch der Spiegel dreht, ich liebe mich, zurückdreht.
Schaufenster vorbei gelaufen, und eines Morgens, kam eine Strahlung ins Gesicht, als ich völlig verschlafen bin, bin ich an den Spiegel gelaufen, bin zum Zähneputzen, schaue ich mich so an, und sage, du siehst ein bisschen verkrügelt aus, aber, ich liebe mich. Und du kannst ja sagen, von diesem Moment, ist das hier reingekommen. Und dann ist es auch hier oben gestanden.
Das heisst, ich habe das nachher auch ausgestrahlt. Ich hatte immer das Komplex, mit dem Satz von früher, wenn du mal geschieden bist, dann bekommst du keine Frau mehr. Das hat man früher gesagt.
Wenn du eine Frau bist, und Kinder hast, kannst du vergessen, ich will keinen Mann mehr. Das stimmt doch alles nicht mehr heute.
Marco
Ja, definitiv, das stimmt nicht mehr.
Christian
Und mit dem Face, den ich dann hatte, und auch über mich selber machen konnte, weil ich einfach locker ausgesehen habe, ich konnte mich so ansehen, und das hat mein Leben wirklich verändert. Das hat ganz viele Pünkte und Knöpfe aufgelöst, wie ich über mich selber gedacht habe.
Marco
Und das heisst eben tatsächlich, man kann eigentlich mit den Gedanken, ein Stück weit, seine eigene Lebensrealität ändern.
Christian
Es braucht Zeit und Geduld. 100'000 Mal in den Spiegel zu schauen und zu sagen, ich liebe mich, ist ein Aufwand, es kostet nichts, ist wirklich gratis.
Marco
Das stimmt, aber wenn du es während der Zeit putzt, braucht es nicht einmal zusätzliche Zeit.
Christian
Nein, du kannst es immer machen. Du hast im Auge einen Spiegel, du hast immer irgendwo etwas, das dich reflektiert, das du raus schiffen möchtest, du schaust in die Mütze, in die Pfütze, und schaust dich an, schaust dir auf die Hose, siehst einen Grin und sagst, ich liebe mich, auch wenn du einen etwas braunen Blinden hast, aber es ist so. Hast du mal ein Motivationsseminar gemacht?
Marco
Nicht ein klassisches, nein, aber ich habe es dir schon einmal erzählt, das war eine ehrliche Erinnerung.
Christian
Ja, das merkte ich, als du das erste Mal etwas gesagt hast.
Marco
Ich habe einmal einen Feuerlauf gemacht. Das war nicht im Sinne eines Seminars, sondern an einer Geburtstagsparty, an der ich eingeladen war. Da hat man einen Feuerlauf gemacht.
Das war eine interessante Erfahrung. Das war mit Otto Gerber, der in der Schweiz Feuerlaufguru ist, der als Erster angefangen hat, so Feuerläufe zu machen. Dort hat man etwas gemacht, was ich vorher nicht gedacht habe, dass es geht.
Ich bin ein Mensch mit einem gesunden Selbstvertrauen und mit Optimismus, aber über 700°C heisse Kohlenläufe hätte ich vorher auch gedacht, das geht nicht gut, das mache ich nicht, das kann ich nicht. Aber wir haben das alle miteinander gemacht und es ging. Das hat schon ein Stück weit meinen Blickwinkel nachgegriffen, wo ich dachte, das geht doch nicht, auch das geht.
Man muss das mit Vorsicht machen, das ist etwas anderes, das hat er uns deutlich erklärt. Heisse Kohlenläufe sind theoretisch gefährlich, man muss richtig mit ihnen umgehen, man muss schön rüberlaufen, aber ja, es ging. Ich weiss nicht mehr wie viele, es waren wahrscheinlich 60-70 Leute.
Alle sind rübergegangen und keiner hat das Feuerlauf gemacht. Keinem ist etwas passiert.
Christian
Aber, dann hat er uns auch richtig installiert. Was hat er gemacht? Er hat uns auch dementsprechend geführt.
Du hast schon gesagt, er war dabei, natürlich, er hat mit einem Holzblatt angefangen und das und das und das und das geführt, oder? Mit Scherben, glaube ich.
Marco
Genau, es hat angefangen mit dem Durchhauen von einem Holzblatt, wo ich zuerst auch schon gedacht hatte, gut, macht es auch nicht. Ich habe Lust auf meine Herzen zu schaffen. Und dann musste man durch die Scherben laufen, das war ein weiterer Teil der Vorbereitung.
Das ging auch. Es ist alles nicht so gefährlich, wie es im ersten Moment aussieht. Und das ist, glaube ich, für jemanden, der wirklich ein Pessimist ist, ein gutes Erlebnis, dass er nicht wirklich sagen kann, dass Dinge nicht so gefährlich sind, wie sie aussehen.
Christian
Aber es muss ja stimmen, es muss alles stimmen.
Marco
Und natürlich muss man die Realität sehen. Also man kann nicht nachher mit 190 in eine schwierige Kurve fahren, das geht ja wahrscheinlich nicht. Also man muss wissen, was ist machbar.
Christian
Sonst kommt es dann eben so raus, wie bei Lerle Winsler hier, der einmal ein UBS-Seminar gemacht hat mit einem solchen Coach, mit Feuerläufern. Und schlussendlich sind 20 Krankenwagen vor der Hütte gestanden. Ja, es hat scheinbar nicht ganz geklappt, aber es hat natürlich auch immer wieder viele Nachahmer, die sagen, dass es geht, wenn du daran glaubst und es geht, dann stimmt das.
Aber die Bedingungen müssen stimmen. Du hast ja gesagt, dass die Scherben relativ tief waren. Und wenn wir da draufstechen, dann verscherben die Scherben.
Marco
Genau, die bewegen sich. Das muss ich dir schnell erklären. Das wusste ich vorher auch nicht, aber es ist einfach natürlich, wenn man das dann einmal macht, es war ein riesiger Trog voller Scherben.
Und wir mussten einfach durch den Trog, durch die Scherben laufen. Die hat der Otto Gerber am Ort zusammengehauen aus leeren Flaschen. Also es war ein ganz normales Glas und es hat schlimm ausgesehen.
Da sind ein paar Scherben so mit dem Spitz hochgestanden. Und kann ich jetzt nicht anverraten, darf man wahrscheinlich auch, es ist ja glaube ich am Schluss einfach Physik, wenn eine Scherbe so steht wie bei den anderen Scherben, dann legt sie sich einfach runter und macht sich flach, weil das der Weg des geringsten Widerstandes ist. Und dann spürt man sie nicht.
Also es hat ein wenig gekitzelt an den Füssen, aber jetzt ist einfach nichts passiert. Also auch das, das sieht schlimm aus, wenn man zuschaut, wie einer durchläuft. Und wenn man es dann selber erlebt, muss man sagen, geht es ja gut.
Christian
Ich erinnere mich ganz früher einmal im Ausgang, als er mich getroffen hat, hatte es einen, der hat immer am Abend irgendwann so ein Kaffee mit Zwetschgen oder so, schlussendlich noch das Glas reingepisst und Scherben gegessen und er lebt heute noch. Ich weiss es wohl nicht, aber da hat er noch gelebt. Man sollte einfach irgendwie, ich weiss auch nicht, es hat halt eben schon nichts gemacht, logisch, es sieht brutal aus.
Aber ja, beim Feuerlaufen ist es genau gleich, oder?
Marco
Also ja, wenn man das gut macht, also ja, das kann man da jetzt wahrscheinlich auch erzählen, weil es wahrscheinlich auch allgemein gut ist in der Zwischenzeit und auffindbar. Der Trick daran ist ganz simpel, man darf einfach nicht zu lange am Ort stehen bleiben. Und wenn man schnell darüber hinaus geht, geht das gut.
Am Fuss hat man die mit Abstand dickste Haut des ganzen Körpers und die reagiert einfach, weil sie so dick ist, ein wenig langsamer als andere Haut. Also mit den Händen darf man das nicht machen, das wäre dann sofort Verlängern. Und die Füsse merken es einfach nicht, wenn man in ein paar Sekunden durch die paar Meter Kohle durchläuft, sind die Füsse ganz einfach zu langsam, weil sie so dicke Haut haben, um zu merken, sie merken nicht, dass es heiss wird und dann ist man schon auf der anderen Seite.
Was gefährlich ist, und das war wahrscheinlich die Geschichte, das ist schlecht, passiert dann etwas?
Christian
Ja, das ist dann, aber eben, das ist irgendwo, halt eben auch wieder das, es gibt viele gute und sinnvolle Sachen, die wir schon einmal thematisiert haben, beim Familienstellen oder was auch immer, aber man muss es wirklich einfach, man muss es richtig machen. Und, dass man eigentlich diese Physik, oder diese Hintergründe, auch kennt, und dass nichts passiert, und logisch, die Erkenntnis, die man daraus hat, dass es einen vielleicht motiviert, sicher ist das ein geiles Gefühl, ein befreiendes Gefühl. Ich meine, du hast ja gesagt, du wirst es nie in deinem Leben, ich auch nicht, weil ich kann für mich, ich kann nicht über meinen inneren Schweinehund das ist das, weil irgendwo, das ist hier drin, und ich würde es auch nicht machen.
Marco
Vielleicht auch, wenn es auf dich zukommt, das ist bei mir, ich habe mich nicht angemeldet für das, und das hätte ich auch nie, und es ist mir einfach entgegengekommen.
Christian
Und ich vielleicht, ich bin natürlich ein Berner, Berner laufen ein bisschen, und ich als Berner würde vermutlich dann Füsse verbrennen,
Marco
aber wir haben ja das in anderen Gesprächen auch schon gehabt, aber es passt jetzt gleich hier auch noch rein, Spitzensportler, du arbeitest mit Spitzensportlern auch ja auf dieser mentalen Ebene, um an ihrer Einstellung zu arbeiten, und das ist ja genau auch so etwas, das Gedankengut ihnen letztlich einimpfen, dass sie das können, oder, das ist genau ein Punkt, den du beitragen möchtest.
Christian
Ja, sicher, ich meine, das hat ja einen grösseren Stellenwert, dass das Mentale, aber weisst du, das Mentaltraining in dem Sinn, du kannst mit dem Mentaltraining eine Blockade, wenn du vielleicht irgendwie immer ein Trainingsweltmeister warst, im Skifahren, und alle Kollegen geschlagen hast, weil du immer der Schnellste warst, und wenn dann du ein Rennen herkommst, und du bist einfach der Letzte, oder einfach drinnen dran, und die anderen Leute profitieren, die ja langsamer waren, als du im Training, dann ist halt eine Blockade da, und für das gibt es halt, ja, es gibt Mentalcoaches, die dich dorthin bringen können, wenn es wirklich ein Guten ist, und die beanspruchen sehr viele Spitzensportler, selbst ein Olderman, der hat ja gerade jetzt, vor der Saison noch gesagt, die und die Person, die hat mich weitergebracht, und dorthin gebracht, es ist ja alles irgendwo ein Team, oder, und das macht ja auch Sinn, aber die haben ja auch eine andere Einstellung, und haben natürlich auch viel mehr, wie soll ich sagen, ja, ich sage jetzt nicht gerade den Killer-Instinkt, in dem Sinne aber einfach, sie wollen auf dem Treppchen zu oben stehen, sicher auf dem Treppchen stehen, und nicht irgendwo daneben, mit einer leberigen Medaille, oder was auch immer, das ist ein grosser Bestand, also ein Bestandteil davon, wenn ich mit einem Spitzensportler arbeite, dann hat er halt eben schon das, was dann das Problem ist, vielleicht, wenn er mental stark ist, und immer fährt wie ein Sau, aber sich dann eben verletzt, dann hat man eben das Problem, dass er eigentlich über seine Fähigkeiten, und über seine Kräfte gegangen ist, was ja damit nichts zu tun hat, weil er irgendwo vielleicht, irgendjemandem etwas beweisen will, zum Beispiel,
Marco
also das muss er ja natürlich ein Stück weit,
Christian
muss er irgendwo auch, aber dass es eben tief ist, wenn ich das irgendwo jemandem, mal gesagt habe, du schaffst das nicht, oder was auch immer, aber einfach, wenn du zu wenig Selbstwert hast, wenn du dein Selbstwert mit den Resultaten im Spitzensport holen willst, dann kommt es nicht gut raus, aber wenn du den Spitzensport machst, dann kommt es so raus, wie deine Fähigkeiten halt einfach da sind, und das Problem ist, wenn ich mit so jemandem arbeite, hat es einen Grund, warum er zu mir kommt, und dann gehen wir halt eben den Grund, vielleicht diese Blockade, die da irgendwo nicht mehr bei X Generationen zurückgeht, oder vielleicht auch bei ihm selbst, aus dem Ereignis heraus, aus dem Selbstwert heraus, der entstanden ist, und ihn blockiert, dass man das halt eben lösen darf, und darum hat er von diesem Grund, er ist im Spitzensport der gleiche Mensch wie jeder andere auch, was man hier thematisiert, mit den Managern genau dasselbe, das hat einfach das Ursprungsproblem, dass das gelöst werden darf.
Wenn ich auf meine Familie zurückkomme, wo ich vorhin erzählt habe, dass ich so rebelliert habe, meine Geschwister auch nicht rebelliert, die sind aber trotzdem weitergekommen, wie meine Eltern, und haben halt einfach dementsprechend ihre Knöpfe, und diese Knöpfe hatten meine Eltern schon, was auch immer, sie haben ihr Leben, ich habe es halt anders gemacht, als die Kleinsten, Frechsten, und üpprigstiefsten, und ich wäre aber nie da, wo ich heute bin, wenn ich nicht so gewesen wäre, wenn ich halt eben von mir aus irgendwie einfach etwas nicht akzeptieren konnte, und halt einfach, wenn ihr so denkt, dann denkt ihr so, ich mache es anders.
Marco
Da sind wir wieder bei den Gedanken, die man natürlich genau ändern muss, also das hat ja natürlich, dass der Satz, du denkst was du bist, und bist was du denkst, das geht natürlich theoretisch auch in die negative Richtung, es gibt im englischen Sprachraum den Satz, where energy flows, attention goes, glaube ich, so heisst er, also dort, wo die Energie hinfliesst, dort geht auch die Aufmerksamkeit am Schluss hin, das kann natürlich auch negativ sein, also wenn ich die ganze Zeit an Negatives denke,
Christian
wenn dir vorgeworfen wurde, dass wenn das Leben negativ ist, dann lebst du negativ, lebst du das Leben negativ weiter, oder was auch immer, oder wenn deine Erfahrungen mit irgendwelchen Ereignissen dich negativ gestimmt haben, und du kommst nicht mehr aus dem Teufelskreis raus, dann denkst du halt eben auch negativ, ja, aber es ist eigentlich ganz banale Sachen, die, die du machst, ein Fahrlehrer sagt dir ganz klar am Anfang des Kurses, dort hin, wo du schaust, dort hin fährst du, eben, dort hin, wo du die Energie bringst, dort hin gehst du, wenn du einfach immer einen Baum anschaust, auf einer geraden Strecke, wo ein einziger Baum steht, es gibt so einen Baum zwischen Bänken und Kaltbrunn, oder, weisst du, zwischen Bänken und Kaltbrunn, irgendwie so, da gibt es eine lange Gerade und dort hat es einen Baum, und in den Baum sind schon viele Leute reingefahren, was schaust du an, wenn es langweilig ist, wenn du sonst nichts siehst und einfach alles geradeaus geht, dann fahren sie halt in den Baum, wo ich einmal einen Schullehrer hatte, weil, liebe Kinder, ich muss einfach, wenn ich hier fahre und ich will um die Kurve herum, dann stelle ich euch vor, da ist ein Felsen und hinter dem Felsen ist der Bär, also du musst um den Felsen herum schauen und schauen, wo ist der Bär, und wenn du so schaust, dann machst du genau die Regel, wo du brauchst Druck auf der Aussenseite und du fährst gratis um die Kurve herum, du findest zwar den Bären nicht, aber du bist um die Kurve herum und siehst einfache Dinge, und das, was du denkst, führt dich dann hin.
Wenn du das lösen kannst und unbeschwert aus dem Herzen heraus denkst, dein erster Gedanke, dein erster Eindruck, wenn du eine Vorstellung hast, eine Geschäftsvorstellung, und irgendwie dein nächster Vorgesetzter und deine Postintegrierung von dieser Person dann passt sie dir nicht, dann stimmt einfach etwas nicht, dann folgt der Eindruck, ob ich das Kessel zu Hause füllen muss oder nicht, aber geh nach dem Gefühl, stimmt das für mich, wenn es nicht stimmt, dann lauf weiter, dann kommt jemand, du darfst aber auch daran glauben, dass dann wirklich etwas kommt, das für dich stimmt, und dann ist es okay und es ist wichtig, dein Kessel zu Hause zu füllen, aber sonst steht es eben nicht. Und das ist wichtig, was du zuerst denkst, im ersten Moment, dein Gefühl, ja, ich habe schon gedacht, dass es nicht gut herauskommt, und dann bist du so, als ob du es trotzdem machst, aber logisch, manchmal müssen wir solche Dinge machen, wir müssen in unserem Leben manchmal auf die Schnur fliegen, und eventuell in der Bergwelt, wenn du auf den Gipfel hochkommen willst, musst du einfach wissen, dass du im Tal runterfährst, du kannst nicht von Gipfel zu Gipfel springen, aus dem nächsten Helikopter, aber das bringt dein Leben auch nicht weiter, aber du musst einfach wissen, hey, das gehört zu dir, und das gehört zum Leben, und was habe ich hier im Tal gelernt, wenn ich vielleicht runtergefallen bin und hier unten gelernt habe, und das nehme ich mit, und mit dem komme ich dort hoch, und dann hast du einen ehrlichen Stolz, ein ehrliches Erlebnis, eine ehrliche Motivation, wenn du sagst, hey, das habe ich jetzt für mich erreicht, auch wenn es ein Hügel ist, von 600 Metern, oder wenn es ein 7000er ist, das ist so scheissegal, das Wichtige ist, was für dich hier drin stimmt, und mit diesem Gefühl gehst du dann nach Hause, und dann strahlst du die anderen an, wenn du in einem Spiegelsaal bist, und du strahlst, strahlen dir, wenn es 1000 Spiegel hat, strahlen dich 1000 Spiegel an,
Marco
eine schöne Vorstellung, ja,
Christian
wenn du mit einem Stein reinkommst, hey, was soll der Scheissdreck, da strahlt dich zurück, und das bringt dich nicht weiter, also, das ist das Wichtigste, kipp smiling,
Marco
das ist ein schöner Schluss, und man muss dabei aber wissen, es braucht einfach ein wenig Zeit,
Christian
es braucht Zeit, um wirklich die tiefen Knöpfe zu lösen, aber es lohnt sich, und man muss auch nicht zu weit sein, irgendwo, eben einmal Hilfe zu holen, und irgendwo, über den Schatten springen, und sagen, ich habe jetzt dieses Problem, ich möchte es gerne lösen, ich löse jetzt dieses Problem, ich gehe jetzt daran hin, die hier oben, die wissen das, und dann irgendwann schicken sie dir irgendeine Person, oder ein Buch, oder ein Videoclip, oder irgendetwas, was dich dann dorthin bringt, und auf das dürfen wir vertrauen, also, machen wir, etwas machen, machen etwas, nicht nur schnurren, also gut, bis nächstes







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