Folge 26 Halswirbel H1 Atlas, Christian Frautschi und die Wirbelsäulenseele
- frautschi
- 13. Nov.
- 13 Min. Lesezeit

Heute geht es um den ersten Halswirbel, den Atlas. Dieser Atlas gilt als Schlüssel für die Beweglichkeit des Kopfes und damit auch als Schlüssel für die Beweglichkeit im Leben. Was passiert, wenn dieser Atlas blockiert ist?
Welche Symptome können entstehen? Und welche Rolle spielen dabei nicht nur körperliche, sondern auch seelische Faktoren? Diesen Fragen gehen wir nach.
Marco
Ja, Christian, heute sprechen wir über den Atlas, also den obersten Halswirbel. Genau, man sieht ihn da unter dem Schädelansatz. Damit sind wir am Ende der Wirbel, also am Anfang oder am Ende, wir haben unten angefangen.
Was ist das Besondere an diesem Atlas?
Christian
Also der Atlas ist eigentlich Symbol für Beweglichkeit, Weitsicht, Rundumsicht, mechanisch, weil auf dem Atlas lastet der ganze Kopf, wird rundherum gestützt und unterstützt von den Hals Muskulaturen und von den Faszien. Und es heisst einfach, wenn ich im Leben nicht beweglich bin, mich nicht dem Leben, der Situation oder was auch immer anpasse und eigentlich nur so wie so ein beschränkter Blick habe, beschränkte Sichtweise, sei das beruflich, sei das privat, dann ist das einfach wie so immer fixiert auf diese Beweglichkeit seitwärts, natürlich auch nach unten und nach oben und irgendwie passt sich die Muskulatur dann an.
Aber auch ist da viel mehr dahinter, wenn wir einfach nur so durchs Leben gehen, wie man bei einigen Leuten auch sieht, wo halt einfach sehr gefangen sind in ihrem System, in ihrer Meinung, in ihrer Haltungsweise von irgendetwas, sei das politisch, sei das familiär, sei das beruflich, dann dementsprechend ist halt einfach die Beweglichkeit vom Körper, wo sich da anpasst, weil nicht mehr Sichtweise und Beweglichkeit mehr gebraucht wird.
Marco
Also du siehst da wirklich Zusammenhänge, es ist ein Unterschied, ob jemand so den Kopf dreht oder so mit dem Oberkörper sich mit dreht.
Christian
Ganz klar ja, ganz klar, das ist so ein eindeutiges Bild, wo man sieht und da auch das so wahrnimmt, wie funktioniert dieser Mensch, wie flexibel ist er im Leben und kann sich einer Situation anpassen oder sagt er einfach sein Leben lang, das ist meine Sichtweise, da bewege ich mich und so muss es sein, Punkt, fertig, ausatmen.
Marco
Und da kann man ja fragen, wo fängt es an? Fängt es beim Denken an und ist die Folge davon, dass die Muskulatur, diese Wirbel nicht mehr mitmachen oder kann es auch andersherum sein, dass dieser Wirbel sich irgendwie verspannt und der Mensch dann im Leben, im Denken eingeengt wird?
Christian
Es sind verschiedene Umstände, die dazu führen. Die einen Umstände sind natürlich, wenn man einfach irgendwo jahrzehntelang auf eines fokussiert ist und nur das sieht und nur das macht und alles rundherum irgendwie muss sich anpassen, muss sich fügen oder was auch immer. Das ist das eine und das andere ist, was wird mir vorgelebt, wenn ich Eltern habe, die flexibel sind im Denken, die mir vorzeigen, dass es oft einen anderen Weg gibt, die ihren Horizont wirklich erweitern können, egal um was das geht mit diesem Horizont, sondern wirklich auch sich der Situation anpassen kann, den Lebensumständen anpassen kann, dass das schlussendlich auch auf den Körper Einfluss hat. Aber wenn mir vorgelebt wird, so ist es und nicht anders und so macht man es und nicht anders, dann pendelt sich das in diesem Bereich, wo man tut, wie man tut, was man macht, auf wen man achtet, passt sich das an. Das heißt, wenn ja der Kopf, das Tränen vom Kopf nicht gebraucht wird, das ist wie bei einem Autopneu, wenn das Auto immer stundenlang auf einer Autobahn wie in Amerika gerade ausfährt, dann ist das Profil auch nur immer in der Mitte abgelaufen und wenn es halt irgendwie in den Alpen oder irgendwo dieser Pneu am Auto aufwächst, dann ist es auch außen auf den Planken, wird es auch gebraucht und wird dort auch dementsprechend abgenutzt und so ist es mit unserem Körper auch, der passt sich mit der Zeit an, die ganze Wirbelsäule passt sich an, aber diese Einstellung, die kommt halt einfach schon von unserem Fundament aus, unten vom Becken, vom Kreuz, da sind unsere Vorfahren drin. Wenn wir gleich denken wie unsere Vorfahren und nicht beweglich sind, dann hat das zur Folge, dass die ganze Wirbelsäule hinauf schlussendlich auch wie so versteift und nicht beweglich ist und das haben wir ja auch schon einige Male erwähnt, wenn es um die Wirbelsäule geht, dass wenn unser Fundament nicht richtig stimmt, dann stimmt es bis oben nicht und oben ist eigentlich die größte Distanz, wo da in dieser Wirbelsäule sehr viel passieren kann, wo dann auch die Stabilität fixiert wird und steif wird und dementsprechend halt einfach auch Schmerz, dass das mit dem auch zu tun hat, weil es gibt ja auch meine Methode Atlaslogie, hast du vielleicht auch schon gehört und die sagen, es fängt alles oben an und das stimmt schlichtweg nicht, es fängt nicht oben an, sondern es fängt von unserem Becken, von unseren Vorfahren, von unserem Fundament an. Wenn im Fundament irgendwie das Fundament schief ist oder Risse drin hat, dann hat wie halt eben unser Fundament, unser Becken, wie auch diese Problematik drin und diese Risse oder diesen Beckenschiefstand drin und du kannst doch nicht einfach sagen, wir richten das da oben, das ist wie, wenn du bei einem Haus ein schiefes Fundament hast oder ein Riss ist, dann musst du das Fundament reparieren und flicken, das ist wie im schiefen Turm von Pisa, das Fundament musste gerichtet werden, das Fundament musste angepasst werden, das nützt nicht, wenn du oben beim Fenster, das Fenster halt einfach schräg ist und dann lässt du beim Fensterbauer ein Fenster herstellen, dass halt diese Form sich anpasst, damit passt es wohl wieder und das Fenster ist dicht und es zieht nicht hinein, aber das Problem ist nicht gelöst, das Fundament ist immer noch schief oder verletzt und wenn dann das Fundament schlussendlich auch repariert werden muss, passt das Fenster nicht mehr rein, es ist beim Körper genau das gleiche, du musst wirklich und darum arbeite ich immer, ich fange immer im Becken an und baue eigentlich die ganze Wirbelsäule neu auf, bringe da die Beweglichkeit hinein, löse die Muskulatur, dass die Wirbel nicht mehr irgendwie schief stehen und schlussendlich die ganze Beweglichkeit bis oben, bis zum Atlas auch wieder gewährleistet ist.
Klingt logisch tatsächlich. Es ist auch logisch, ja, es klingt nicht nur, es ist auch logisch. Verstehst du, da wird manchmal, wir sagen die, wir müssen da den Wirbel richten und dann fließt es auch wieder und das ist nicht die Lösung, das ist eben nur das schiefe Fenster ersetzt und ein schiefes Fenster eingebaut, dass eigentlich vom Optischen her wieder okay ist, aber es ist nicht okay, sondern es muss wirklich gelöst werden und wenn es von unten auf gelöst wird, die Muskulatur und die Faszien und alles zusammen angepasst ist, dann ist die Stabilität da, dann ist es gerade und die Muskulatur ist wieder entspannt und dann neigt sich oder dreht sich der Schädel auf diesem Atlas wieder in die richtige Richtung, so wie es sein muss und funktioniert dann auch wieder.
Marco
Jetzt hast du ja vorhin dieses Vorgehen erklärt mit dem Hin- und Herwenden, was dann eingeengt wird, da könnte man sagen, das wäre ja nicht mal so schlimm, das tut wenigstens nicht weh, wenn man nicht auf die Seiten schauen kann. Sie haben Schmerzen. Das Problem ist, es kann dann trotzdem zu Schmerzen führen und spätestens da wird es schwierig.
Christian
Es wird immer mehr, je länger ich mit meiner Praxis arbeite, stelle ich ja immer wieder fest, was ist aktuell, was kommt im Moment oder was kommt in dieser Zeit als Problematik, die zu lösen ist und wir haben immer mehr Anfragen oder immer mehr Anmeldungen, die Nackenprobleme haben, die Halswirbelprobleme haben und die sagen dann, die Schulmedizin möchte da operieren oder möchte da die Halswirbel versteifen, was machen wir? Und ich habe noch nie irgendwie einen Halswirbel in dem Sinne gerichtet, ohne dass ich unten das Problem wirklich von unten vom Fundament her gelöst habe.
Dass wirklich da eine Entspannung drin ist und dann ist die Entspannung oben beim schwachsten Glied eigentlich, bekommst du einen dummen Schlag, hast du einen Genickbruch und aus ist es. Und je steifer das natürlich ist, desto schwieriger ist das auch für den Menschen und dementsprechend, er hat auch Kopfschmerzen, er hat teilweise Sehstörungen, er hat teilweise Verlust beim Gehör, teilweise ein Tinnitus oder was auch immer, weil halt eben schon sehr viel daran hängt.
Marco
Du hast jetzt gerade von Schlag gesprochen, das heisst, es kann natürlich auch sein, dass jetzt eine Blockade des Wirbels tatsächlich mechanische Ursachen hat, wenn man den Kopf anschlägt oder vom Rad stürzt.
Christian
Ganz klar, also das kann durchaus sein, dass bei einem Fahrradsturz im Stand, wo ich auch schon hatte, im Stand wirklich einfach auf die Schulter fährt und den Kopf schlägt es dann so auf die Seite. Ganz klar, ja. Oder eben bei einem Autounfall, bei einem Schleudertrauma, wo dann aber die ganze Halswirbelsäule involviert ist, halt eben dann diese ganz feinen, kleinen, faserigen Risse in den Faszien, wo um die Wirbelsäule herum ist und in der Muskulatur, dann haben eben die, die Muskulatur verletzt ist und dann auch diese Verspannung, wenn das nicht sofort gelöst wird oder wenn das schlussendlich eben auch eine Halskrause angezogen wird und dann die Beweglichkeit dementsprechend eingeschränkt wird und das ein paar Wochen ist, dann verhärtet die Muskulatur mit dieser Verletzung und die versteift sich dann.
Und das ist da sehr oft eben das Problem von einem Schleudertrauma, dass die Muskulatur, die Faszien und die Muskulatur verhärtet ist und diese Auswirkungen haben mit Kopfschmerzen, mit Sichtweisen, also mit den Augen, mit dem Hörgerät teilweise auch, da halt einfach involviert sind und das ist dann teilweise wirklich sehr, sehr schmerzhaft.
Marco
Du hast gesagt, dass bei dir die Fälle mit Problemen mit den oberen Halswirbeln zunehmen. Hat das auch zu tun mit Computerarbeit, wo die Leute in einer schlechten Haltung dasitzen?
Christian
Computerarbeit teilweise von der schlechten Haltung stimmt, ja, weil man hat früher auch viel zu wenig auf das geachtet oder wenn halt einfach irgendwo die Haltung mit dem Handy da ist und man halt einfach dann in diesem Bereich wie so eine Abnutzung ist und immer in der gleichen Stellung ist und dementsprechend die Halswirbelsäule schlecht belastet ist, also ungleich belastet ist, was eigentlich, ich meine, ein Handy halten ist eine völlig, wie soll ich sagen, eine unnatürliche Haltung. Wir schauen aufs Handy hinab, man schaut ja nicht so.
Marco
Sieht blöd aus, aber eigentlich müsste man so aufs Handy schauen.
Christian
Oder auch beim Bildschirm. Es sollte wirklich gerade vor allem sein, dass wirklich die Halsmuskulatur in einer Position ist, wo sie sich nicht verspannt oder überspannt oder was auch immer.
Marco
Und sonst kann man dem natürlich mindestens ein Stück weit entgegenwirken, indem man, ich weiß nicht, alle 30 Minuten, weil das empfehlen ja die Haltungsleute, sich gut aufrichtet im Büro zum Beispiel.
Christian
Ja, halt einfach bewegen, umhergehen, gerade ausschauen, nach oben schauen, links, rechts und einfach generell die Sichtweise. Ich meine, es gibt ja Leute, vor allem Künstler und so teilweise, die so ganz kleine Brillen anhaben. Auf der einen Seite, weil sie irgendwie vielleicht da auffallen wollen oder weil sie halt da vielleicht irgendwo auch eine eigene Sichtweise haben, wo links und rechts eigentlich nichts gesehen werden muss.
Weil wenn du nur durch diese zwei kleinen Linsen da schaust, ist die Sichtweise und der Atlas auch nicht immer erfreut über diese Position. Und die müssen sich ja einfach dann auch schlussendlich so drehen, weil dann das auch versteift und dann nicht mehr einfach so sich umdrehen können oder umsehen können.
Marco
Okay, und das ist jetzt natürlich auch wieder ein Spannungsfeld. Du hast vorhin ja in einem positiven Umfeld das Wort fokussiert gebraucht. Wenn wir so auf etwas fokussiert sind, schauen wir gerade auch.
Das ist ja nichts Schlechtes an sich, oder?
Christian
Ja, das ist nichts Schlechtes, aber wenn du gerade ausfährst, mit dem Auto, mit dem Motorrad, mit dem Fahrrad, egal, wenn du gerade ausfährst, musst du ja auch immer ein bisschen links und rechts schauen. Was kommt da? Fährt jetzt da einer ein bisschen schneller an den Stopp?
Nimmt er dir den Vortritt oder was auch immer? Und genau so ist es im Leben auch. Wenn ich nur einfach fokussiert nach vorne sehe, dann sehe ich nicht, was um mich herum passiert.
Und das habe ich ganz klar gesehen dieses Jahr in Amerika. Wenn du mit dem Motorrad unterwegs bist, du musst unheimlich eine Rundumsicht haben und unheimlich konzentriert sein, dass du merkst, was um dich herum passiert. Weil die halt einfach teilweise volle Medikamente sind, volle Drogen sind oder was auch immer, wirklich benebelt sind und einfach eben nur geradeaus fahren und irgendwie nicht realisieren, wenn da oben Rot ist, anstatt Grün und einfach über die Kreuzung fahren und so.
Ja, du hättest zwar Grün gehabt, aber was nützt es dich, wenn einer von der Seite her kommt und du hast gedacht, ja, der haltet schon. Im Gegensatz vor 20 Jahren hat das sich extrem verändert, wie du wirklich auf der Straße unheimliche Weitsicht haben musst, dass du dementsprechend reagieren kannst. Und so passieren ja dort auch extrem viele Unfälle.
Einfach benebelt herumfahren. Also irgendwo 30 oder 40 Prozent von allen Unfällen in Amerika ist geschehen unter Einfluss von Medikamenten und von Drogen.
Marco
Okay, das ist wieder ein anderes Thema, über das wir auch schon gesprochen haben, natürlich erschreckend. Wie weit steht es mit der Wechselwirkung oder gegenseitigen Beeinflussung von mentaler oder psychischer Öffnung und physischer Öffnung? Nützt es meinem offenen Denken, wenn ich physisch den Kopf bewege?
Und andersherum auch, nützt es meinem physischen Kopf, wenn ich offener denke? Beeinflusst sich das Gegensein?
Christian
Wenn ich offener denke und auch so handle, dann nützt es. Nur einfach, Christian hat gesagt, man muss sich bewegen. Okay, ich bewege mich, ich bewege mich, ich bewege mich.
Ich habe mich bewegt und mache weiter. Das nützt nichts. Also wirklich vom Grund auf deine Sichtweise ändern oder anpassen oder überhaupt einmal hervorrufen, was will mir das Leben bringen?
Was will mir der Job bringen? Was kann ich noch tun? Logisch, ich meine, es ist natürlich so, dass manchmal, wenn so ein Familienvater, eine Familienmutter, vielleicht alleinstehend oder was auch immer, einen Job hat und der Job gefällt nicht, dann sind sie halt im Moment irgendwo gebunden und haben nicht die Sichtweise, die sie haben möchten oder den Mut nicht dazu, die Kraft, die Energie nicht dazu, den Job zu kündigen und zu ändern.
Und das ist wirklich, das kommt von unten. Wenn du von unten aus bereit bist, okay, jetzt kündige ich mal aufs Gratwohl und schaue dann, was auf mich zukommt. Das ist die allerbeste Lösung, weil dann bist du dann offen für deine Sichtweise, was kommt auf mich zu.
Aber wenn ich sage, das ist jetzt halt mein Weg, mein Schicksal, das Leben will es halt jetzt mit mir so und etwas anderes kommt ja eh nicht und ein Partner kommt eh nicht und eine Frau kommt nicht und ich muss jetzt halt so sein und so leben, wie es vielleicht auch vorgelebt wurde, weil man da früher so dachte, dann wird sich nicht viel ändern. Aber wenn ich mich wirklich öffne und bereit bin, mich umzusehen nach einem Job oder wirklich da innerlich bereit bin, um halt einfach mich fallen zu lassen, mal irgendwo halt einfach ein bisschen umherschauen, was ist für mich überhaupt möglich, sei es vom Job her, sei es für eine Partnerschaft her oder wo auch immer überhaupt, was ist in meinem Bereich möglich, was darf, was kann, was soll auf mich zukommen. Das braucht ein bisschen Mut.
Es ist, Veränderungen ist immer eine Sache von Mut, immer. Das braucht halt einfach ein bisschen Mut, ja. Aber ich sage halt immer, am besten ist es, ins kalte Wasser zu springen, weil so lernt man am schnellsten, sich zu bewegen, sonst gehst du unter und dementsprechend halt eben auch der Situation dich anpassen kannst.
Das ist dasselbe wie zum Beispiel mit einer Wohnung. Ich habe, wenn ich gewusst habe, diese Wohnung stimmt nicht mehr für mich, dann habe ich die Wohnung gekündigt, ohne dass ich eine Wohnung hatte für nachher, sondern wenn ich jetzt meine Wohnung kündige, dann bin ich in die Tat, ins Handeln gegangen und dann bin ich offen, was kommt. Wenn dann ich eine Wohnung sehe, die passt mir, dann ist sie ja ausgeschrieben, das heißt, sie ist in nächster Zeit verfügbar.
Also bin ich da nicht mehr gebunden und muss zuerst ein halbes Jahr oder drei Monate warten, bis ich meine Wohnung kündigen kann, sondern ich gebe das vor, mit meinem Handeln, mit meinem Tun, logisch eine Wohnung zu kündigen, ohne eine neue zu haben, das braucht Mut.
Marco
Es kann schief gehen.
Christian
Für uns Schweizer braucht das Mut. In anderen Ländern ist das völlig normal. Oder in einem Job zu kündigen, das ist der Vorteil von den heutigen Jungen, dass sie viel offener sind, wenn sie eine Arbeitsstelle kündigen, dass sie eigentlich viel mutiger sind diesbezüglich, dass sie da mit mehr Optimismus vorwärts gehen, als halt noch Leute, die in unserem Alter sind.
Ja, das verstehen wir auch. Wir sind anders aufgewachsen. Wir sind in den 70er-Jahren, 60er, 70er-Jahren aufgewachsen und unsere Eltern hatten ganz andere Möglichkeiten oder eben keine Möglichkeiten.
Sie mussten froh sein, einen Job zu haben. Sie mussten froh sein, eine Wohnung zu haben. Sie mussten froh sein, wenn sie einen Partner hatten, wenn sie eine Familie hatten und, und, und.
Und das sieht heute eigentlich alles komplett anders aus. Wir können wirklich frei vorwärts gehen oder könnten frei vorwärts gehen, wenn wir uns selbst nicht blockieren.
Marco
Das heißt, wir müssen wirklich rundum schauen. Da fällt mir gerade ein, in einem deiner Bücher beschreibst du hier das Bild der Eule. Ich weiß gar nicht wirklich jetzt wissenschaftlich gesehen, kann die Eule, wie weit kann sie 180 Grad den Kopf drehen?
Auf jeden Fall sehr weit nach hinten.
Christian
Extrem weit. Ja, ich glaube, fast nach hinten schauen. Also, wenn du auch das Bild von einer Eule siehst, die kann wirklich, die kann wirklich einen fantastischen Atlasblick.
Marco
Könnten wir uns die als Vorbild nehmen, ein Stück weit?
Christian
Ganz klar, ganz klar.
Marco
Sogar eben auch nach hinten schauen.
Christian
Ganz klar, es ist auch so, ich, aus Spaß und aus Freude teilweise lege ich auch Karten, wo diese Krafttiere, also die schamanischen Krafttiere da vorkommen und jedes Tier hat in dem Sinne auch seine Bedeutung. Und eben eine Eule, wenn du eine Eule legst oder gelegt bekommst, heißt das halt eben schon auch, öffne deine Sichtweise, mach mal rundum Blick, was läuft überhaupt um dich herum und mach vorwärts, ja. Es hat schon sehr vieles einen Sinn.
Ja, es hilft immer, wie ich auch. Ich hatte doch da im Warteraum vorne eine Karte liegen, wo ich ein Foto drauf habe mit dem Hippie-Bus vom Bahnhof Mennedorf nach dem Motto, es nützt nicht, wenn du auf dem Bahnhof auf ein Schiff wartest oder auf die Autofähre nach Horgen wartest. Kannst du lange warten, tatsächlich.
Ja, das nützt nicht. Wenn du vorwärts gehen musst und wirklich den Mut hast, diesen Schritt zu gehen, dann gehe ihn. Ich sage immer, wir haben wirklich viele Helfer da oben.
Es gibt viel mehr zwischen Himmel und Erde, als man denkt oder dass man erwartet in dem Sinn. Aber wenn diese Helfer, Engel oder Universum oder wie man dem auch immer sagen will, das ist egal, für mich sind das Kumpels, wir arbeiten ja miteinander, die sehen, wenn du den Schritt machst, wenn du kündigst, Wohnung, Job oder was auch immer, dann hast du die Absicht vollzogen. Du hast gekündigt, also wenn du gekündigt hast, dann bist du frei.
Also von dem Moment, wo du deinen letzten Arbeitstag hast, dann bist du frei. Und von dem Moment, wo du dich entschieden hast, diesen Schritt zu tun und auch gemacht hast, dann kommen sie und sie helfen. Ganz bestimmt.
Es gibt viel mehr zwischen Himmel und Erde, als wir manchmal denken.
Marco
Okay, damit bin ich einverstanden. Das heißt, was wir jetzt eigentlich unserem Publikum mitgeben können, ist den Atlaswirbel, Problembetroffenen und auch an allen anderen zuversichtlich sein, Mut haben, Rundumsicht.
Christian
Ja, wenn ein Job scheiße ist, dann kündige den Job. Wenn eine Beziehung keinen Sinn mehr macht und du dich nur noch ärgerst oder dich anpasst und eben deine Sichtweise nicht mehr hat, dann sei so mutig und gib dieser Person die Möglichkeit, dass sie den Mann oder die Frau findet, die für sie zugeschnitten ist, dass du frei bist für das, was für dich bestimmt ist und du dir erlauben kannst oder darfst.
Marco
Ja. Ja, machen. In dem Fall, oder?
Machen, genau.
Christian
Nicht laufen. Oder wie sagt man da? Nicht nur laufen, sondern machen.
In dem Sinne bis zum Nächsten.







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