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Folge 17 Ernährung, Christian Frautschi und die Wirbelsäulenseele

  • frautschi
  • 11. Nov.
  • 18 Min. Lesezeit
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Heute sprechen wir über Ernährung. Es gibt den Spruch 100 Berater, 100 Visionen. Was ist an diesem Spruch dran?

Stimmt er ja oder nein? Hören wir gleich.


Marco

Christian, über die 100 Berater sprechen wir gleich. Aber zuerst die Frage, wie ernährst du dich selber?

 

Christian

Wie ernähre ich mich? Ich ernähre mich so mit diesen tollen Speisen, die ich gerne habe. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, jeder Bauer rundherum hatte seinen Garten und auch wir hatten einen Garten zur Verfügung beim Nachbarn.

 

Wo meine Mutter die Salate und das Gemüse und alles und die Beeren und das Ganze angebaut hat. Und ich weiss nicht, irgendwie habe ich einfach von dem her das vermutlich in mir, dass ich sehr auf das Saisonale achte. Das heisst, die Spargelzeit ist jetzt vorbei, jetzt ist die Epernzeit und die Chriesi-Zeit, die Kirchenzeit.

 

Ich liebe es eine Kirschwähe, ist das Hochdeutsch, sagt man das so?

 

Marco

Weiss ich nicht, ich glaube den Begriff kennt man nicht, aber weiss ich nicht.

 

Christian

Also wie gesagt, Kirschenwähe liebe ich über alles, aber einfach zu dieser Zeit, wo die Kirschen wirklich da sind und ich sie auch beim Bauern direkt holen kann und dementsprechend verarbeiten kann. Sicher gefrieren wir halt teilweise noch etwas ein, was man ja früher auch machte mit dem Gemüse oder mit den Früchten und verlängere die Saison halt vielleicht ein bisschen noch mit dem. Aber vor allem, wie gesagt, zu der Zeit, wo dieses Gemüse, dieses Salat oder dieses Obst wächst oder geerntet wird, zu dieser Zeit essen wir das.

 

Seit es, wie gesagt, mit dem Gemüse, einem Wintergemüse essen wir im Winter den Salat im Sommer, im Frühling und halt einfach saisonal und vor allem, was wir gerne haben.

 

Marco

Okay, also mit dem Teil der saisonalen Angebote sind die Fachleute, die Ernährungsberater alle einverstanden, das sagt ziemlich jeder. Beim Gerne haben, da gibt es schon die ersten Fragezeichen. Wir können hinter uns selber auch Fragezeichen machen.

 

Wir haben ja gerade jetzt vorher Kaffee mit Zucker getrunken. Ich habe mit Googlen Leute gefunden, die sagen, auf keinen Fall Kaffee trinken und auf keinen Fall Zucker und erst recht auf keinen Fall Kaffee mit Zucker. Aber ja, wir mögen es beide, kann man machen.

 

Wir haben Mais-Croissants dazu gegessen, die Christian gefunden hat. Gibt es wahrscheinlich auch Leute, die ein Fragezeichen machen. Wir haben das gerne, tut uns mental gut, war okay.

 

Da muss man bereits wahrscheinlich den Aspekt der Menge dazu bringen.

 

Christian

Ich denke schon, ja. Aber das ist ja eigentlich mit allem so. Sei es im Sport, sei es mit der Arbeit, sei es eben mit der Ernährung ganz speziell, ein gutes Mass.

 

Logisch, ich brauche auch nicht auf einem Stück Brot eine riesige Nutella-Schicht. Aber das heisst nicht, dass ich zum Beispiel Schokolade nicht liebe. Ich esse fast jeden Tag ein oder zwei Stück Schokolade, weil ich es einfach liebe.

 

Und ich denke, so schaden tut es mir nicht. Aber wie gesagt, was natürlich heute sehr krass ist, dass in vielen Nahrungsmitteln, Ketchup und, und, und einfach viel zu viel Zucker vorhanden ist als Geschmacksverstärker, weil es halt scheinbar der billigste, der günstigste Geschmacksverstärker ist.

 

Marco

Ja, und ist auch gut.

 

Christian

Ich mag auch Sachen mit Zucker, aber man muss aufpassen. Ja, aber eben in einem vernünftigen Mass. Und vor allem, wo es natürlich auch überhaupt nimmt, das ist natürlich dann mit diesen Fastfood-Menüs und Speisen, wo ich schlussendlich wirklich meine Mühe habe.

 

Und ich meine, man kann doch selbst, wir haben hier zwei Herdplatten, wo wir eigentlich sehr oft, drei, vier Mal in der Woche selbst kochen, wo man einfach kochen kann, aber man kann gesund kochen. Sei es mit Teigwaren, sei es ein Risotto, das wir uns über den Mittag machen. Logisch, saisonal.

 

Das Risotto natürlich dann mit Spargelstücken oder so. Wir haben auch schon Risotto mit Kirschen gemacht. Es schmeckt im Fall gut.

 

Und ja, einfach, man kann einfach gut und eigentlich wirklich vernünftig essen, ohne dass man, ich weiss nicht, was für Saucen oder ich weiss nicht, was für Zutaten da irgendwo dazunehmen muss. Und vor allem auch halt ein bisschen achten, woher kommt das Zeug? Also irgendwie mit diesen südländischen Früchten teilweise, Avocado und, und, und, da habe ich ein bisschen meine Mühe.

 

Und verzichte ich auch gerne darauf, weiss nicht, es macht für mich einfach keinen Sinn. Aber all diese ganzen Sachen, die man heute das ganze Jahr durch bekommt, das finde ich nicht so gut und vielleicht auch nicht so vernünftig, denke ich jetzt mal aus meiner Sicht. Und ich denke, so darf man schon ein bisschen darauf achten, ja.

 

Marco

Darauf achten ist sicher ein gutes Wort. Und eben, ja, es gibt dann Philosophien, ich habe am Anfang diesen Satz gesagt, 100 Berater, 100 Visionen, findet man so, ist auch tatsächlich wahr. Und die widersprechen sich zum Teil ja gegenseitig, also zum Beispiel in Bezug auf Fleisch, Milch, Sojaprodukte, gibt es ja viele Philosophien, die sagen unbedingt gehört alles dazu oder eins von dem gehört dazu und andere sagen nichts gehört dazu.

 

Es ist schwierig, man weiss nicht wirklich, wo soll man sich darauf abstützen.

 

Christian

Also, wenn man irgendwie für sich selbst das Gefühl nicht verloren hat, was mir, meinem Körper gut tut, dann darf man auf das hören. Das sei es auch mit den Essgewohnheiten. Ich esse kein Frühstück.

 

Und soviel ich weiss, isst du auch kein Frühstück?

 

Marco

Esse keins, genau.

 

Christian

Ich esse am Mittag das erste Mal. Vielleicht halt, wenn ich vielleicht am Vorabend wenig oder etwas sehr Leichtes gegessen habe, kann es sein, dass ich halt vielleicht mit einem Urdenkelgipfel ich halt dann mal den Morgen verlängere. Aber das ist sehr, sehr selten.

 

Das ist alle zwei Wochen vielleicht einmal. Sonst esse ich mittags richtig. Ich muss beißen, ich muss kauen.

 

Das ist meine Lebensessweise. Wenn ich nicht beißen kann, wenn ich nicht kauen kann, dann habe ich nicht gegessen. Also ein Müsli in dem Sinn, das ist nichts für mich.

 

Und am Abend, halt je nachdem, ein Stück Fleisch oder was auch immer, aber eben das, worauf ich in diesem Moment Lust habe.

 

Marco

Jetzt müssen wir hier natürlich aufpassen. Manche Leute haben vielleicht eben Lust auf nicht so gesunde Sachen oder du hast ja vorher gesagt, man muss auf seinen eigenen Körper hören. Manche Leute hören da nicht so gut.

 

Christian

Ja, oder sie haben das Hörgerät vom Körper irgendwie ausgeschaltet oder die Batterien sind leer, was natürlich alles auch gibt. Ja, ich denke, das ist schon schwierig, weil wenn man in einer Familie zum Beispiel aufwächst, wo beide Elternteile arbeiten und es am Mittag sehr schnell gehen muss, dann isst man nicht gleich, wie wenn man Zeit hat. Früher stand eine Hausfrau am Sonntag um neun Uhr in der Küche, bis es den Braten gab um zwölf Uhr.

 

Und die ganze Verarbeitung vom ganzen Gemüse und all dem ganzen brauchte seine Zeit. Das dauerte und dementsprechend hatte das einen viel grösseren Stellenwert als heute. Heute können wir viel mehr als fertiges Produkt oder als halbfertiges Produkt kaufen.

 

Und wenn es gut gemacht ist, in dem Sinne ist es ja nichts Schlechtes daran, wenn es eben dann nicht zum Beispiel mit Geschmacksverstärker oder irgendwelchen Industriemitteln begleitet wird, diese E-Zeichen oder was auch immer.

 

Marco

Was halt bei vielen dieser Produkte schon der Fall ist. Das ist so, ja. Das ist leider so.

 

Und hier sind sich doch viele der Fachleute einig, also da gibt es schon, also in Bezug auf diese verarbeiteten, hochverarbeiteten zum Teil Lebensmittel, gibt es viele Fragezeichen. Das soll man, glaube ich, nicht zu viel nehmen. Wo auch fast alle sich einig sind oder alle, weniger Zucker ist sicher nicht schlecht.

 

Christian

Das ist ganz klar, ja.

 

Marco

Pflanzliches Essen sicher auch nicht schlecht, muss, empfehlen nicht alle, aber doch die meisten. Also es gibt schon so ein paar Regeln, wo man sagen kann, da liegt man vermutlich nicht falsch.

 

Christian

Ja, sicher, ja. Ich meine, ich habe Klienten, die sich rein vegan ernähren, aber du fühlst, du spürst diesem Körper an, dass da teilweise Sachen fehlen. Du riechst es, also wenn ein Mensch riecht, sage ich jetzt mal böse ausgedrückt, dann fehlt irgendwas.

 

Also es muss halt schon irgendwie dann ergänzt werden. Teilweise wird es halt mit Nahrungsmittel ergänzt, was auch wieder Sinn oder Unsinn ist. Da kommen wir, glaube ich, auch noch drauf.

 

Aber ja, halt einfach, man soll es dementsprechend mit einem gesunden Menschenverstand verwenden. Und sicher, ich sage, ich habe schon mal 20 Kilo abgenommen mit, wie sagt man, mit Trennkost, dass ich wirklich Kohlenhydrat und Eiweiss getrennt habe. Und da gibt es ja noch genügend auch neutral, wo man dazu essen kann.

 

Und das hat mir sehr viel geholfen, dass ich einfach nur, ich musste auf meine Teigwaren, die ich liebe über alles, nicht verzichten. Und ich musste auch auf das Fleisch nicht verzichten. Und so kann man das sehr gut ergänzen, zum Beispiel mittags Kohlenhydrat essen und am Abend Eiweiss, was eigentlich auch vernünftiger ist vor der Verarbeitung, vor der Verbrennung für den Körper.

 

Also es gibt schon, es gibt genug Möglichkeiten, je nachdem, wie wir uns ernähren wollen, normal ernähren oder abnehmen oder extrem Leistung erbringen müssen, gibt es schon die Möglichkeiten, dass wir das können.

 

Marco

Jetzt hast du gerade von Leistung gesprochen. Ja, reden wir doch über den Sport und die Ernährung bei Sportlern. Da gibt es ja jetzt auch viele Philosophien.

 

Ich habe letztens gerade gelesen, der Eishockeyverein Zug, der hat Ernährungsberater schon für die Junioren. Das heißt, die kriegen schon vorgelegt, was schlau ist und was nicht. Was sagst du dazu?

 

Christian

Ich sage da, es macht einen bestimmten Sinn. Also das heisst, es macht sicher Sinn, auf die Ernährung zu achten, ja. Ich meine, ein Spitzensportler braucht die Kohlenhydrate, er muss das verbrennen, er braucht aber auch das Eiweiss und alles halt einfach in einem normalen, gesunden Bass.

 

Aber ich habe mal mit einem Juniorentrainer diskutiert und der hat gesagt, weisst du, es bringt nichts, wenn du in einer Juniorenmannschaft einen Ernährungsberater hast. Das Allerwichtigste ist, dass die Jungen Freude am Sport haben. Du musst die Leute motivieren, du musst die Leute begeistern für das, was sie tun und auf das musst du Acht geben.

 

Und man kann es sicher, die eine oder die andere Sache, kann man Unterstützung mit Ernährung, aber im Vordergrund steht schlussendlich die Freude und der Spass bei einem Spitzensportler. Und das ist auch das, was ich sehe mit meinen Spitzensportlern. Ich habe diverse Spitzensportler in jeder Sportart eigentlich und auch die, die körperlich extrem viel leisten, kann es sein, dass die sich aber dementsprechend ernähren oder ihren Ernährungsplan ein bisschen anpassen, was es Sinn macht.

 

Aber es kommt auch immer wieder auf die Sportart selbst an. Ist es ein muskulöser Sport, ist es zum Beispiel ein Eishockeyspieler oder ist es ein Langläufer. Das macht in dem Sinne natürlich mit dem Körper etwas aus, wie der Körperbau und alles sein muss.

 

Marco

Und auch da gibt es offenbar Unterschiede. Man muss auf sich selber hören. Der Eishockey-Profi Marc Marchand war vor einer Weile ein Thema, weil der sieht jetzt nicht so gesund aus, der isst keinen Salat, keinen Obst, kein Gemüse, der isst nur Fleisch und Teigwaren und offenbar seit langer Zeit und der ist gesund und bringt seine Leistung.

 

Christian

Ja, ich habe das gelesen, der ist beim SC Bern und wo er dann nach Bern gekommen ist, haben sie ihn zum Ernährungsberater geschickt und hat all diese Tests gemacht und hat aber im Vorfeld nichts gesagt, wie er sich ernährt und schlussendlich ging er dann ans Resultat. Er hatte einen Termin bei diesem Coach und der Coach hat zu ihm gesagt, ich weiss nicht, wer Sie sind, ich weiss nicht, wie Sie sich ernähren, aber Ihre Werte sind hervorragend, Sie können nichts ändern. Und dann hat er gesagt, ja, eben, ich esse kein Gemüse, ich esse keinen Salat, ich esse Fleisch, einfach diese Dinge, die eigentlich völlig einseitig sind und für ihn stimmt das vollkommen.

 

Also er ist der Typ, wo dementsprechend diese Nahrung und diese Essensweise für sich so zu sich nimmt, dass es halt einfach stimmt und der Körper ist dementsprechend auch verarbeitet.

 

Marco

Also offenbar, das kann man ja nicht daraus schliessen, funktioniert nicht jeder gleich.

 

Christian

Nein, es funktioniert nicht jeder gleich. Kein Mensch ist gleich wie der andere. Früher, wo es all diese Läden und alles noch nicht gegeben hat, hatten wir die Jäger und die Sammler.

 

Man hat Fleisch gegessen, man hat Beeren gegessen und irgendwo hat der Körper einfach zu dieser Zeit das zu sich genommen, das bekommen, was gerade aktuell war und in dem Sinne war das auch okay. Und das ist auch heute noch okay. Wieso soll heute einfach alles völlig anders sein?

 

Nur weil wir in einem höheren Lebensstandard leben, weil wir viel, viel mehr Nahrung zur Verfügung haben, als früher das da war. Es ist okay so.

 

Marco

Über das Angebot müssen wir vielleicht auch sprechen. Das ist ja das Ganze eigentlich eine Erscheinung erst der neueren Zeit. Noch nie in der Menschheitsgeschichte hatten ja Leute die Wahl, was von all dem möchte ich heute essen, weil es einfach nur gerade knapp genug überhaupt gab.

 

Und das heißt, unsere Gesellschaft wahrscheinlich, die heutige Gesellschaft muss lernen mit diesem Überfluss umzugehen und mit dem Angebot umzugehen.

 

Christian

Ja, die Gesellschaft darf sich einige wieder ein bisschen zurück besinnen, eben auch auf das Saisonale. Ich hatte mal einen Klienten aus dem Südtirol und ich habe mit ihm gesprochen und gesagt, ja was machst du denn überhaupt? Und da hat er gelacht und hat gesagt, weisst du ich bin der, der in Spanien den Salat einkauft, dass ihr Schweizer im Winter Salat habt.

 

Okay, ja, das ist halt eben das und das befürworte ich in dem Sinne halt eben nicht. Und ich weiss, das Angebot ist so vielfältig, das ganze Jahr mit sämtlichen Früchten, mit sämtlichen Gemüsen und Salaten und allem, dass man sich gar keine Gedanken machen muss dazu. Bekomme ich das überhaupt?

 

Ja, auch im Winter bekomme ich Erdbeeren. Sie kommen halt einfach irgendwie von Ägypten oder weiss auch nicht wo. Und die schmecken auch nicht gleich.

 

Aber wenn halt jemand seinen Gästen Erdbeeren servieren will, dann soll er es. Ich mache es nicht.

 

Marco

Okay, er tut, weil er kann und das ist jetzt erneut, man kann. Du hast ja vorhin gesagt, du isst das auch, was du gern hast und das spielt schon mit. Also von mir aus, wenn jemand gerne Erdbeeren isst, kann er tun.

 

Ein Teil des ganzen Essverhaltens ist ja auch das psychische Wohlbefinden, das damit verbunden ist. Also man kann sagen, es tut einem vielleicht einfach gut.

 

Christian

Ja, sicher, ein gutes Essen, was man gerne hat, das tut einem gut. Also ein Stückchen Schokolade, wo ich liebe, diesen Geschmack, dieses Stück Schokolade auf der Zunge zergehen lassen, schmelzen lassen und das macht mich in diesem Moment schlichtweg einfach glücklich. Und was spricht dagegen, dass man glücklich ist?

 

Ich glaube, das ist der Grund, weshalb überhaupt Leute Schokolade essen. Ja, sicher. Also das ist das, was vielen abhandengekommen ist oder viele, die einfach das Gefühl haben, sie müssen irgendeinem Hype folgen.

 

Egal mit was, egal, teilweise eben auch das braune Zeug da, wie heisst das, Hummus oder so, das haben ja viele gerne. Und viele sagen, hey, musst du versuchen, probieren, das ist gut und so. Ich habe es schon probiert, nein, mir schmeckt es nicht, Punkt.

 

Marco

Okay, schmeckt mir jetzt hier Kichererbsen.

 

Christian

Kichererbsen ist das, ja. Gut, das ist ja nicht schlechtes Kichererbsen in dem Sinn. Aber ja, mir schmeckt es nicht, aber sehr viele, die halt einfach irgendwo einem Hype folgen.

 

Ich meine, was haben wir jetzt vor zwei, drei Monaten erlebt mit dieser Dubai-Schokolade? Jeder wollte irgendwo eine Dubai-Schokolade und wollte dabei sein und gesagt haben, hey, ich habe das auch gegessen und die ist gut und so und die ist wirklich so. Und so, wie es im ursprünglichen Video von dieser Frau, die das mal propagiert hat und millionenfach in die Welt verbreitet hat.

 

Ja, letztlich habe ich eine Tafel gekauft und muss sagen, es ist nichts Spezielles für mich.

 

Marco

Jaja, ich habe auch mal eine Tafel gekauft, um es zu wissen tatsächlich. Es ist schon gut, muss ich sagen. Ja, es ist okay.

 

Aber muss man nicht unbedingt jetzt haben. Jetzt, eigentlich haben wir die Frage schon beantwortet. Ich habe hier eine Frage parat.

 

Gibt es die richtige Ernährung? Und eigentlich glaube ich schon mit all dem, was wir jetzt gesagt haben, nein, es gibt nicht die richtige Ernährung, so pauschal gesagt.

 

Christian

Es gibt sicher die richtige Ernährung für einen Schwingerkönig. Es gibt die richtige Ernährung für einen Diskuswerfer, wo wirklich Volumen da sein muss, wo Kraft da sein muss, wo die Muskulatur aufbaut und dementsprechend auch gegessen werden muss. Da gibt es halt auch die anderen Sportler, die auf die Zeit, Langstreckenläufer oder was auch immer, wo andere Werte wichtiger sind, dass man die hat und isst auch dementsprechend.

 

Dort macht es Sinn, ja, aber generell, wie du am Anfang gesagt hast, es gibt 100 Ernährungsberater, es gibt 100 Meinungen, wie man sich ernähren soll und muss. Und in dem Sinne, es gibt Hinweise, es ist okay, es gibt Dinge, die man halt vielleicht zu sich nehmen darf oder muss. Es gibt vielleicht Leute, die haben zu wenig Eisen, die dürfen halt dann dementsprechend eisenhaltiges Essen zu sich führen, wenn sie nicht vorher schon zu einer Infusion gehen oder Medikamente zu sich nehmen.

 

Aber man kann dort natürlich das auch mit Ernährung dementsprechend steuern, was auch Sinn macht und der Hoffnung es genügt.

 

Marco

Und jetzt sind wir auf der Ebene des Individuums und da wahrscheinlich kann man sagen, für jeden Einzelnen gibt es schon dann am Ende seine für ihn richtige Ernährung.

 

Christian

Ja, und die darf aber eigentlich jeder für sich selbst herausfinden.

 

Marco

Was manchmal nicht einfach ist wahrscheinlich.

 

Christian

Ja, aber wir haben ja genügend Lebensmittel, wo wir das testen können, wo wir das dementsprechend herausfinden können, was schmeckt mir und was tut mir gut.

 

Marco

Und im Extremfall kann das dann ja sein, dass ein Essen, das im Allgemeinen als nicht empfehlenswert gilt, für einen ganz bestimmten Menschen tatsächlich gut ist.

 

Christian

Ja, ganz klar. Es gibt Leute, wie es auch einen Spitzensportler gibt, der einfach völlig auf vegan setzt und für ihn hat das gestimmt, 100% einfach nur noch vegan zu essen und er dementsprechend viel weniger Entzündungen hat und bessere Gelenke hat und alles. Dann ist das okay.

 

Wenn für ihn das stimmt, ist das gut. Aber ich muss nicht vegan essen, weil die Kollegin sagt, ich esse jetzt nur noch vegan. Schmeckt zwar nicht, aber es ist gesund.

 

Und mir hat auch einmal eine Vegetarierin gesagt, ja gut, ich esse halt das Gemüse und da habe ich Mühe. Gemüse halt, es ist okay, es ist Gemüse.

 

Marco

Das stimmt dann für mich nicht. Aber es gibt natürlich auch andere Veganer, die aus anderen Haltungen zum Veganismus kommen. Mit Gemüse kann man tolle Sachen machen.

 

Christian

Ja, das sage ich eben auch. Wenn ich Gemüse kombiniere mit einer Bouillon zum Beispiel oder was auch immer, dann ist das fein, dann ist das gut. Dagegen spricht überhaupt nichts.

 

Aber es soll jeder für sich herausfinden, was für ihn stimmt. Oder auch wenn man zum Beispiel übergewichtig ist, es soll jeder die Diät für ihn herausfinden, wo er wirklich dahinterstehen kann und nicht irgendwie, wenn er morgen 20 nach 8 Gesicht macht, sondern Freude hat, dem zu essen.

 

Marco

Das ist manchmal ja wirklich schwierig. Da gibt es ja auch Trends, die einander widersprechen. Es gibt jetzt seit einigen Jahren den Trend der Body Positivity, also seinen Körper so annehmen, wie er ist und sich gut fühlen in seinem Körper.

 

Was ich jetzt von Herzspezialisten höre, die Herzinfarktrate bei sehr jungen Frauen nimmt massiv zu, weil es jetzt tatsächlich einfach viele stark übergewichtige junge Frauen gibt, die eigentlich durch diesen Trend animiert werden. Nimm zu, du kannst so schwer sein, wie du möchtest und wie du dich wohlfühlst. Das ist fürs Wohlfühlen auch schön, für die Gesundheit des Körpers und des Herzens vor allem am Ende natürlich nicht.

 

Also irgendwo muss man auch beim Wohlfühlen vielleicht wieder einen Abstrich machen.

 

Christian

Also das positive Denken über sich selbst, ich meine, das ist keinem abzuschlagen, ganz klar. Ich finde das auch sehr, sehr gut und ich finde das wirklich positiv, dass jeder sagt, hey, du bist okay, so wie du bist. Aber du darfst auch sagen, zehn Kilo weniger ist auch okay.

 

Und das soll dann auch dementsprechend ein Antrieb sein, aber nur einfach, wie soll ich sagen, sich völlig einseitig mit Fastfood oder was auch immer ernähren und sagen, hey, ich bin schön, so wie ich bin. Und wenn man als 20-Jährige 30, 40 Kilo Übergewicht hat, dann ist es nicht mehr ganz so positiv, weil irgendwann macht dieser Körper das nicht mit. Oder dass diese Leute dann einfach sagen, ich bin glücklich so.

 

Dann kann irgendwie, ich weiss nicht, die Definition Glück hat halt verschiedene Wege, verschiedene Meinungen.

 

Marco

Vielleicht stimmt sie sogar im Moment, aber beim ersten Herzinfarkt dann vielleicht nicht mehr.

 

Christian

Ja, aber wie gesagt, das darf jeder für sich so sehen. Ich meine, ich bin ja oft in Amerika und wenn man da die Fettleibigkeit dort ansieht, dann ist es eigentlich da bei uns nicht so schlimm. Und dort ist es wirklich dann sehr, sehr extrem teilweise, dass die, die sind halt einfach schlichtweg zu faul, um sich zu bewegen.

 

Und denen ist es egal. Und heute sagen die, gut, wir haben eine andere Möglichkeit mit dieser Fettweg-Spritze, was heute auch ein Riesenthema ist. Und offenbar funktioniert sie tatsächlich.

 

Mit Nebenerscheinungen, ja. Ich habe mich jetzt in dem Sinne noch nie mit dem auseinandergesetzt, was es für Nebenerscheinungen hat, aber es hat es. Und auch da wiederum ist es für bestimmte Leute ein Hype, wo sie das Gefühl haben, genau da will ich jetzt halt einfach ein bisschen weniger, obwohl sie ganz normal positiv aussehen und sich halt leisten können, diese paar hundert Franken im Monat auszugeben für diese Spritze.

 

Ja, ich weiss nicht, also es gibt auch dementsprechende Reaktionen, was der Körper dann eben nicht mehr mitmacht. Und ich weiss nicht, wie gesund das schlussendlich ist. Aber es ist halt auch wieder so ein Hype von Schauspielern, von prominenten Leuten, die das halt einfach auch öffentlich machen und sich noch gut finden damit und sagen, hey, ich nehme das und ich mache das und es ist okay und ich bin happy.

 

Ja, und dann gibt es natürlich die anderen Berichte, die sagen, dieser hat genau ein absolut tödliches Abnehm-Spritze-Gesicht bekommen oder was auch immer. Ja, also da bin ich halt irgendwo, denke ich ein bisschen anders und ist nicht mein Ding. Am Ende einfach Erscheinungen unserer Wohlstandszeit.

 

Ernährung, Ernährungsergänzung, überhaupt das Ganze, alles, was diese Hypes, die um die Ernährung herumgehen, herumschwirreln, die sind natürlich ein Wohlstandsthema, ja. Wobei es natürlich auch vom Wohlstand her auch die ganz andere Schicht angeht, wo sich dann wirklich nur noch leisten kann, ganz völlig einseitig zu ernähren, wo halt dem Körper dementsprechend auch nicht positiv gegeneinander steht.

 

Marco

Jetzt gibt es ja eben wahnsinnig viele Berater, es gibt auch im Internet, in den Social Media, wo immer Leute, die sich darauf spezialisiert haben, Ernährungstipps zu geben, manchmal fragwürdige Tipps, manchmal einseitige Tipps, manchmal auch vereinfachte und nicht mehr ganz wahre, sinnvolle. Es ist schwer, da den Überblick zu behalten. Die Frage ist letztlich für den Konsumenten, an was soll ich mich orientieren?

 

Christian

Am eigenen, gesunden Menschenverstand. Also was ich irgendwo für mich nachvollziehen kann, wenn mir jemand empfiehlt, hier mach Gas oder Gas, ich meine, ich denke, das sagt niemand etwas, wenn wir sagen, wir ernähren uns saisonal. Es sagt auch niemand etwas, wenn wir sagen, wir ernähren uns regional.

 

Egal wie gross die Region ist. Aber das können wir in dem Sinne noch kontrollieren. Aber irgendwo, ja, ich meine, gehe auf Instagram, gehe auf Facebook und schaue nur irgendwie so einen Hinweisfilm auf irgendwie eine Nahrungsmittelergänzung oder was auch immer an, schau das mehr als 20, 30 Sekunden an.

 

Dann hast du in den nächsten Tagen jede zweite Werbung geht um dieses Thema. Und da muss man schon sagen, also was ist jetzt da wahr daran, wenn irgendwie ein Doktor mit Hirsch oder was auch immer irgendwie etwas sagt, auf dieses haben wir schon das Leben lang gewartet und dann dieses Schweizer Arzt hat das und das gesagt und wenn ich so etwas lese, dann google ich diese Person und es gibt diese Person nicht. Es ist dann vielleicht kein Schweizer Arzt, sondern ein Deutscher Arzt, der irgendwo mal irgendetwas erzählt hat und das ist halt schon sehr schwierig.

 

Und es hat mal ein Arzt gesagt, also wenn das oder das Medikament gegen Arterienverkalkung funktionieren würde, wie es in der Werbung prophezeit wird, dann würde das in der Schulmedizin schon lange geben und würde ein Riesenerfolg sein.

 

Marco

Okay, dann müsste man es nicht auf seltsamen Internetkanälen bewerben.

 

Christian

Ja, das ist halt einfach, das ist egal was du suchst, da kommen, das ist so viel, leider, so viel Schrott auf dem Internetmarkt, wo da erzählt wird, wo da propagiert wird. Ja, es ist schwierig, es ist wirklich schwierig, aber dann darf man es wirklich auch hinterfragen, ist da wirklich etwas dahinter oder nicht.

 

Marco

Du hast ja schon beim Essen selber gesagt, mit gesundem Menschenverstand dran herangehen, mit all diesen Videos wahrscheinlich dasselbe.

 

Christian

Ja, sicher, ja.

 

Marco

Jetzt haben wir über das Essen gesprochen, das hat ganz viel zu tun mit dem körperlichen Wohlbefinden, wir haben an anderen Orten und bei anderen Gelegenheiten schon auch über die Bewegung gesprochen, müssen wir hier nicht ausbreiten, haben wir genügend getan, aber wir können wahrscheinlich sagen, das hängt auch damit zusammen.

 

Christian

Ist ganz klar, ich meine, nur einfach sich gut ernähren und im Sessel sitzen und warten bis zur nächsten Mahlzeit, das macht mich alleine nicht schlank und man weiss, das sind sich teilweise die Ernährungsberater auch einig, dass selbst zur guten Ernährung auch Bewegung und Sport gehört. Auch da gibt es wieder verschiedene Meinungen und da hat sich jetzt auch etwas ein bisschen bewegt, was ich noch sehr, sehr positiv finde, eine Zeit lang hat man nur immer gesagt, geh deine 10.000 Schritte und du bist gesund. Und zudem sage ich, nur einfach 10.000 Schritte marschieren oder spazieren, möglichst geradeaus, mit dem Hund Gassi gehen oder was auch immer, sorry, das reicht nicht. Und jetzt habe ich letztens gelesen, dass das von den Chinesen, die haben manchmal auch gute Dinge, die sie da zu uns rüber bringen, nein, es ist so, dass die auch jetzt sagen, ich meine, dieser Hype von diesen 10.000 Schritten, der kam ja eigentlich auch aus China, aber dort hat es teilweise wirklich verrückte Leute, die sich da mit denen befassen, aber das ist auch okay. Man soll zum Beispiel 10 Minuten gehen und dann 3 Minuten springen, hüpfen, eine Treppe nehmen und einfach wirklich auspowern. Und dann kann man wieder 10 Minuten gehen und dann wieder 3 Minuten und das ist viel, viel vernünftiger, weil wir wissen ja, das haben wir auch in anderen Videos schon gesagt, der Körper muss aktiviert werden, der Puls muss erhöht werden.

 

Die Körperaktivität muss dementsprechend Leistung erbringen, dass es überhaupt einen Sinn macht. Du kannst Joggen gehen, du kannst Fahrrad fahren, Fahrrad fahren ist halt vielleicht 30 Minuten okay, täglich 30 Minuten Fahrrad fahren, aber wirklich Fahrrad fahren, nicht nur einfach spazieren mit der Einkaufstüte hinten im Körper, bringt so viel wie 6-7 Minuten gehen. Richtig gehen, anstrengend eine Treppe, ein Treppenhaus, hochgehen oder was auch immer, das ist viel, viel effizienter und das ist das, was halt einfach auch als Ergänzung zur Nahrung eigentlich ein dringendes Muss ist.

 

Marco

Also den Puls ein bisschen höher steigen lassen, jeden Tag mindestens einmal. Wenn wir zusammenfassen, deine ganzen Tipps und Erfahrungen jetzt zum Essen, was können wir kurzgesagt den Leuten mitgeben?

 

Christian

Schaut, dass ihr Spaß habt beim Essen. Jetzt muss man schnell warten. Ich trinke was.

 

Marco

Und ich relativiere das oder ergänze das, er hat jetzt von Spaß gesprochen, wir haben aber vorher natürlich auch gesagt, ein gesunder Menschenverstand muss mit dabei sein, also eben mit nur Spaß allein bin ich noch nicht ganz einverstanden, aber wir schauen, was da jetzt kommt. Okay, jetzt kommt was Schönes, ich sehe es kommen.

 

Christian

Du sagst, es kommt was Schönes, also da kommen jetzt zwei Cremeschnitten, die wir zu uns nehmen, weil wir haben jetzt Energie verbraucht und wir lieben das und dann ist das für uns gesund. Für dich eine, für mich eine, nicht fünf für dich und fünf für mich eben im Maß. Und in dem Sinne, esst, was ihr mögt, was ihr liebt, in einem gesunden Maß.

 

Bis zum nächsten Mal.

 
 
 

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