top of page

Folge 10 Brustwirbel 8/9 BW8 BW9, Christian Frautschi - Und die Wirbelsäulenseele

  • frautschi
  • 10. Nov.
  • 18 Min. Lesezeit
ree


In der heutigen Folge sprechen wir über den 9. und den 8. Brustwirbel und die Organe, die mit ihnen verbunden sind.


Marco

Wir haben in den letzten Folgen schon über etliche Wirbel gesprochen, haben bei der Wirbelsäule unten begonnen, haben das Steißbein, die entsprechenden Wirbel angeschaut, dann die Lendenwirbel, bisher schon einige Brustwirbel. Wir machen heute weiter mit dem 9. und dem 8.

 

Brustwirbel. Der 9. Brustwirbel, Christian, der hängt zusammen mit den Nebennieren.

 

Wie sind genau die Zusammenhänge, was kann man hier sagen?

 

Christian

Die Nebenniere selbst produziert unter anderem Cortison, das natürliche Cortison, das wir brauchen, wo entzündungshemmend ist, wo Reizungen, Ausschläge und so eigentlich eindämmt, so wie wir es kennen von Cortison-Salben, von Cortison, wo wir in bestimmten Entzündungen, Lungenentzündungen zum Beispiel, zu uns nehmen dürfen. Das ist nicht ganz so effektiv wie natürlich das Natürliche, das von der Nebenniere produziert wird. Aber auch, es geht um Emotionen, es geht um Gefühle und da gehört natürlich auch das Adrenalin dazu.

 

Wenn wir diese Gefühle, diese Emotionen und alles zu wenig leben oder eben die Nebenniere wie verkrustet ist, man sagt dann, das ist wie eine harte Kruste um die Nebenniere, dass wir dem Sinne die Gefühle, die Emotionen zu wenig leben können, dass natürlich auch wenn wir etwas zu wenig leben, entsteht natürlich ein Stau. Dieser Stau kann sich im ganzen Körpersäfte-Gefilde bemerkbar machen, zum Beispiel wenn eben dann der Körper wie eigentlich übersäuert ist und der Cortison-Nachschub nicht da ist, nicht funktioniert, weil die Nebenniere nicht richtig arbeitet und nicht richtig funktioniert. Kann das natürlich dementsprechend auch Auswirkungen haben über das ganze System von der Blutreinigung, Zusatzstoffe oder Hormone, die dem Blut und dem Körper übergeben werden über die Nebennieren, dass das alles ein bisschen besser, möglichst gut und einwandfrei funktioniert und wie gesagt, ein bisschen so Verhärtete, ein bisschen, wie soll ich sagen, so cremige Menschen, die das nicht so richtig ausleben können. Früher hat man gesagt, sie seien knuschtig oder einfach so ein Burli, ein Bauer, der nicht am liebsten bei seinem Fee ist oder irgendwo im Wald am Holzen und so, aber nicht aus sich herauskommt, aber irgendwo das, was eigentlich heraus müsste, sei es in der Familie, sei es in der Gesellschaft, dass man das viel zu fest in sich hineinfrisst und angestaut ist und dementsprechend auch den Körper leicht säuerlich macht, die Emotionen nicht mehr gelebt werden können, sprich der Adrenalinkick, der Adrenalinausschub, der funktioniert nicht, was natürlich auch schlussendlich dazu führt, man ist eben ein bisschen verbietet und kann halt bestimmte Emotionen nicht leben, nicht ausleben, und wenn wir Emotionen und Gefühle nicht ausleben können, dann können wir auch nicht glücklich sein.

 

Marco

Das heißt, wir sprechen jetzt ja auf zwei verschiedenen Ebenen, das eine ist ja die rein mechanisch-biologische Verbindung von diesem neunten Brustwirbel hin zu den Nebennieren, die ist ja medizinisch ganz klar belegt, es gibt eine mechanische Verbindung, und das andere, jetzt sind wir ja auf der übergeordneten Ebene, was du ja mit sehr schönen Worten sagst, dieses Säuerlich-Bittere-Bitterliche, das sich dann tatsächlich in Eigenschaften des Menschen manifestiert. Ja. Wie ist deine eigene Erfahrung mit Kunden, Klientinnen und Klienten, die mit solchen Problemen kommen, was passiert mit ihnen, nachdem du sie behandelt hast, gibt es da dann Veränderungen in ihrem Leben?

 

Christian

Also es ist natürlich so, dass diese Anstauungen, diese gefühlsmäßigen Anstauungen natürlich auch irgendeinen Grund haben, also das heißt, es hat seine Ursachen, und diese Ursachen können natürlich an verschiedenen Orten liegen, das sei es durch bestimmte Ereignisse im Leben, das kann sein, dass Gefühlsblockaden da sind, und man etwas nicht ausleben konnte, generell sei es als Kind schon, und dementsprechend sich immer zurücknimmt, auch, wie soll ich sagen, auch immer sich ein bisschen in der Opferrolle sieht, und diese Stauung, diese Gefühlschaos teilweise, wo dann aber auch einfach sehr unterschwellig da ist, das kann man lösen, indem wir, oder dass ich da auf die Ursache gehe, wenn ich ja mit jemandem so arbeite, und dann auf diesem Wirbel im Organ bin, dann kommen bei mir ja die bestimmten Ursachen, was hat dahin geführt, und diese Ursachen, die dürfen dann dementsprechend aufgelöst werden, dass eigentlich diese Emotionen wieder ausbrechen können, dass diese Gefühle überhaupt wieder zugelassen werden können, und das Ganze dementsprechend wieder funktioniert. Ich habe gerade letzte Woche ein schönes Erlebnis gehabt, da ist eine Frau um die 30 herum, wo schon ein bisschen in sich gekehrt war, sich selbst nicht so verstanden hat, und sie hat gesagt, nach dem ersten Mal haben meine Kolleginnen gesagt, was hast du gemacht?

 

Sie wissen nicht was, aber irgendwas sei mit ihr passiert. Das heisst, diese Gefühle, die da im Unterbewusstsein, in der Seele abgespeichert sind, sei das Ereignisse aus der Schwangerschaft, sei das Ereignisse nach der Geburt als Kind, vielleicht ein unerwünschtes Kind, oder nicht das richtige Geschlecht, das haben wir schon bei anderen Wirbeln erwähnt, dass das halt einfach dementsprechend sich auswirkt, über die Gefühle, über die Emotionen, und wenn diese nicht gelebt werden können, dann blockiert es halt eben dementsprechend dort.

 

Marco

Du hast es jetzt angesprochen, es kann sehr weit zurückgehen, bis in der Tat zur Zeit des Fötus im Mutterleib.

 

Christian

Weiter. Es kann viel weiter zurückgehen. Es kann x Generationen, ganzes Stammbaum zurückgehen.

 

So wie ich arbeite, geht das teilweise zurück bis 4, 5 Generationen zurück. Diese Familien, die sind halt so, was man so gesagt hat. Die sind halt so.

 

Die sind halt nicht so gesprächig. Der Grossvater war so, und der Urgrossvater war auch so. Das war auch ein Knurrli, wie man immer sagen will.

 

Und das Ereignis, das kann im Mutterleib geschehen, das kann aber auch bei der Mutter gewesen sein, das kann beim Vater gewesen sein, oder noch weiter zurück. Also das spielt in dem Sinne keine Rolle. Teilweise weiss ich es, bekomme ich zum Beispiel eine Jahrzahl, wenn es im Mutterleib passiert ist, dann bekomme ich zum Beispiel einen Monat und ein Jahr, kommt dann Dezember 1984.

 

Okay. Aber mir geht es darum, was ist für eine Ursache, und diese Ursache sei es zum Beispiel gewesen, dass die Mutter erschrocken war, dass sie schwanger geworden ist, und dann das Kind das gespürt hat und aufgenommen hat. Da kommt es natürlich darauf an, in welchem Monat, in welchem Entwicklungsstadium diese Person war, also dieser Embryo war, dementsprechend wird das, wie soll ich sagen, gespeichert hinterlegt.

 

Und wo dann auf diese Weise der Zugang kommt. Klar, die Schulmedizin erklärt es einfach, du hast dieses und dieses Gen in dir.

 

Marco

Das ist ja tatsächlich die Frage, gerade weil du jetzt gesagt hast, die Familie, die sind halt so, das hat ja ganz sicher auch mit den Genen zu tun, und gegen die kannst du dann nichts mehr tun.

 

Christian

Das hat mit den Genen zu tun, in dem Sinne aus schulmedizinischer Sicht, ja. Aber dass ein Gen entsteht oder ein Gen übermittelt wird auf die nächste Generation, hat mit der Ursache zu tun. Was ist dem Gen, dem Ereignis, dem Gefühl, vorhergegangen?

 

Und wo das war, das kann da sein oder da sein oder da sein im roten Faden von dem Stammbaum, das spielt keine Rolle. Ich meine, ein Beispiel, meine Vorfahren, Vaterseite, war meine Grossmutter, meine Urgrossmutter, meine Urgrossmutter, die waren alle so ein bisschen leicht säuerliche, dominante Persönlichkeiten. Und über x Generationen hat sich das weiter übertragen.

 

Wenn man das sehen würde, man würde wissen, was ist das Muttergen in diesem Bezug, dann würde man sehen, es ist in der ganzen Linie zurück. Und ich habe das mal gesehen bei mir, vom Stammbaum her, vom Vater her, dass das fünf Generationen zurück war. Mein Vater war eigentlich der Erste, der eine angenehme Partnerin, Frau, schlussendlich geheiratet hat, wo Liebe und Harmonie auch herrschte.

 

Und er hat das eigentlich durchbrochen. Und durch das, dass er das dementsprechend durchbrochen hat, ist das auf mich, auf meine Geschwister, dementsprechend nicht mehr übertragen worden. Das heisst, es ist fast ein bisschen ins Gegenteil gegangen, dass die Partner meiner Geschwister zum Beispiel viel zu gutmütig waren oder auch meine Geschwister viel zu gutmütig waren und sich angepasst haben, wie meine Eltern sich aber auch angepasst haben.

 

Also hat das Ganze eigentlich gekehrt. Und ich, in meiner Person, als Jüngster von vier Kindern, bin natürlich dann eigentlich völlig in die andere Richtung, in den Rebell gegangen, weil man eben mit mir als Hyperaktiver nicht umgehen konnte. Und ich immer hinterfragt habe, gefragt habe, warum, warum, warum ist das so, warum ist das so.

 

Und dementsprechend halt einfach das Ganze aus mir heraus gebrochen ist, um zu fragen, zu hinterfragen und nicht einfach nur genickt hat und zu allem Ja und Am gesagt hat. Dass dementsprechend diese Gefühle auch wieder gelebt werden konnten.

 

Marco

Aber was bedeutet das nun für die Ebene deiner Klientinnen und Klienten, die kommen mit ihren Vorgeschichten, sie kommen vielleicht eben mit einem verschobenen neunten Brustwirbel. Diesen verschobenen neunten Brustwirbel, den kannst du wieder dahin bringen, wo er hingehört, aber die Gene haben sie ja trotzdem noch, die bleiben.

 

Christian

Ich bringe diesen Wirbel im ersten Moment nicht dorthin, wo er hingehört. Das machen andere Therapeuten, indem sie mit der Dorn- Breuss Methode zum Beispiel an diesem Wirbel herumdrücken. Ich habe ganz eine andere Philosophie und eine andere Ausrichtung.

 

Ich löse, wie gesagt, diese Ursache, wenn sich diese Ursache gelöst hat, diese Anspannung gelöst hat, die diesen Wirbel in Schieflage gebracht hat. Wenn diese Probleme gelöst sind, dann rückt dieser Wirbel von alleine durch Entspannung wieder in seine ursprüngliche Form. Das, so arbeite ich.

 

Marco

Okay, das braucht ein bisschen mehr Zeit.

 

Christian

Nein, nein, es ist eine andere Philosophie. Also das heisst ja, den Wirbellichtern alleine, das braucht mehr Zeit, weil es braucht sicher drei bis fünf Behandlungen, dass das wirklich nachhaltig dementsprechend gelöst wird. Aber, wenn du einen Wirbel lichtest, ist das Problem nicht gelöst, das heisst, in ein paar Monaten oder in einem Jahr, bist du wieder genau am gleichen Punkt, wie vorher.

 

Und das nützt nicht. Ich habe ja auch viele Klienten gehabt, schon mit einem sogenannten Gleitwirbel, wo der Wirbel einfach, kaum ist er drin, einige Wochen später wieder heraus springt. Und das ist eben genau dieses Thema, wenn die Ursache, das Problem, selbst noch nicht gelöst ist.

 

Das ist meine Vorgehensweise, aber die ist nachhaltiger. Alles, was ich tue, das ist immer nachhaltig. Ich mache keine oberflächlichen Sachen, das interessiert mich nicht.

 

Nur einfach da schnell den Wirbel hineindrücken und richten, das bringt niemandem etwas.

 

Marco

Das bedeutet, du veränderst etwas im Inneren des Menschen.

 

Christian

In der Seele, im Unterbewusstsein von dieser Person, ja. Und dieses löst dann die ganze Entspannung, warum das Problem entstanden ist.

 

Marco

Jetzt sprichst du ja meistens nicht mit deinen Klientinnen und Klienten. Wenn du jetzt in so einem konkreten Fall mit ihnen sprechen würdest, was für einen Rat würdest du ihnen mitgeben?

 

Christian

Das ist bei keinem gleich, weil kein Klient ist gleich wie der andere. Das ist ja das, was meine Arbeit so spannend macht. Ich habe x-mal am Tag eine neue Herausforderung.

 

Ich habe x-mal am Tag neue Ursachen, die hinter dem Problem stecken. Und in dem Sinne kann man das so plakativ, plausibel nicht sagen. Bei einer solchen Person würde ich vielleicht sagen, sei mutig und lebe deine Gefühle.

 

Lebe deine Emotionen, ob man das hören will oder nicht. Aber das kommt immer wieder darauf an, wie ist diese Person? Ist sie eine dominante Person?

 

Dann sagst du nicht das Gleiche wie eine, die eingeschüchtert ist. Sondern du gehst wirklich individuell auf diese Person ein, was du spürst, was du wahrnimmst. Ich spüre das ja über meinen Körper.

 

Ich spüre das und ich weiss, wie diese Person denkt, wie sie funktioniert. Und dementsprechend gibst du da vielleicht einen kleinen Satz mit auf den Weg, einen kleinen Impuls mit auf den Weg, wo diese Person bemutigt, motiviert, dass er dann vielleicht einmal den Mund aufmacht. Und ich habe schon gehabt, dass eine Mutter gesagt hat, mein Sohn hat nie gesprochen.

 

Dem musste ich immer alles aus der Nase herausziehen, wie man so schön sagt. Wir sind von dir weggefahren, wir fuhren nach Meilen und schon auf dem Weg nach Meilen zur Fähre, um auf die andere Seeseite zu kommen, hat er angefangen von sich aus zu reden. Und hat erzählt und erzählt und erzählt und hört nicht mehr auf.

 

Also kommt wirklich wieder völlig aus sich heraus und kann sich wieder mitteilen. Je jünger die Klienten sind, desto einfacher ist es, diese Thematik zu lösen. Bei einem älteren 80, 90-Jährigen ist das ein bisschen schwieriger.

 

Marco

Hast du Klienten in dem Alter?

 

Christian

Ich habe Klienten, letzte Woche war eine Frau, die war 92 oder 93. Ich habe in jedem Alter, ich habe vom neugeborenen Klienten bis zum Kreis, alles. Und ich weiss das ja alles nicht, da hast du mich schon einmal gefragt, was weisst du im Vorfeld.

 

Wir sitzen hier an diesem Punkt, wo sonst meine Frau Maggie arbeitet und ihre E-Mails liest. Den Computer haben wir jetzt abgeräumt, dem Bild zuliebe. Aber sie liest die E-Mails, sie liest die Anmeldungen, wegen was die Leute sich anmelden.

 

Diese Informationen, wo sie das sieht, mit dem schätzt sie ab, wie dringlich jemand kommen muss. Dementsprechend sucht sie dann einen Termin. Das kann relativ schnell sein.

 

Wir hatten gestern Abend noch eine E-Mail drauf, von einem Klienten, der einen Unfall hatte und sein Knie verdreht hat. Möglichst schnell an einem Samstag haben wir zurückgeschrieben, kommst am Viertel vor elf, ist dein Termin frei geworden. Er stand heute Morgen da und durfte anfangen, dieses Problem zu lösen.

 

Wenn jemand schreit, ich habe seit 20 Jahren das und das Problem, dann kommt es auf einen Monat auch nicht mehr drauf an. Ausser es sind wirklich etwas, das die Gefühle, die Emotionen sehr, sehr belastet. Aber wenn jemand schreibt, ich habe seit 20 Jahren Rückenbeschwerden, dann kommt es auf drei, vier Wochen nicht mehr drauf an.

 

Das weiss aber Maggie, das weiss der Computer, der Computer habe ich nicht. Maggie informiert mich nicht, auch wenn sie mich mal ruft und sagt, was denkst du da, was machen wir da? Ist das für dich ein Notfall?

 

Dann lese ich vielleicht den Text schnell durch und kommen für mich die Gefühle, was da dahinter ist und sage ich, okay, schaue so schnell wie möglich oder in einem Monat, mache dir keine Gedanken, ist kein Problem. Aber nachher, ich weiss nichts mehr. Wenn ich mit jemandem arbeite, einen Satz gesagt habe vielleicht und hinausgehe, ist alles wieder weg.

 

Es ist wirklich alles weg. Ich habe es schon erwähnt, letztens habe ich gearbeitet und am Abend bin ich dann auf die andere Seeseite gegangen und habe bei einer Tankstelle getankt und dann kommt einer auf mich zu und Christian, Christian Fratschi, hat gesagt, ja, wir kennen uns. Ja, ich war heute Morgen bei dir.

 

Okay, ja, schön. Ja, irgendwie das Gesicht kenne ich und hatte auch noch keine Brille an, am Morgen habe ich ihn gesehen, natürlich nicht. Aber es ist alles wieder weg.

 

Marco

Würdest du ihn an seinen Wirbeln erkennen, wenn die wieder auftauchen würden?

 

Christian

An der Seele. Ich kenne, wenn ich in den Raum komme und es ist schon jemand da gewesen, dann, wenn es noch nicht so viel geändert hat, dann erkenne ich diese Seele, die ist mir bekannt. Aber wenn zum Beispiel dann bei dieser Person extrem viel abgelaufen ist und dementsprechend verarbeitet ist in den zwei oder drei Wochen vorher, dann kann es sein, dass ich diese Person auf der seelischen Ebene nicht mehr kenne.

 

Dann weiß ich es nicht. Ja, weiß nicht. Aber vom Optischen her, vom Körperlichen her, kenne ich eigentlich eine Person nicht.

 

Marco

Okay, musst du auch in der Tat nicht bei deiner Arbeitsweise?

 

Christian

Nein, es ist auch, man merkt auch, wenn ich irgendwie mal jemand sehe, der schon ein paar Mal da war, dann kann es sein, dass diese Person mir bekannt ist. Aber ich kenne ja auch keinen Namen, also kann ich auch niemanden nicht mit dem Namen ansprechen oder so, aber ich merke auch, wenn ich irgendwo bin, die Leute irgendwie so schauen, kennt er mich oder kennt er mich nicht, kann es sein, dass ich diese Person schlichtweg nicht kenne. Sie wissen teilweise auch nicht, wie sie sich verhalten sollten, weil es halt eben teilweise auch ein Partner, ein Ehepartner, ein Freund, Freundin oder was auch immer, zur Seite ist, wo sie vielleicht gar nicht wissen, dass diese Person zu mir kommt.

 

Marco

Zurück zu den Wirbeln und zu den damit verbundenen Organen. Wir haben ja über die Nieren gesprochen. Nieren sind jetzt tatsächlich Organe, die sehr oft transplantiert werden, fast schon, oder nicht fast schon, überhaupt schon Routine, macht man oft.

 

Wie ist deine Haltung gegenüber Organtransplantationen?

 

Christian

Organspende, Organtransplantationen, es macht Sinn, es macht aber auch keinen Sinn. Ich weiss, es gibt Organe, die relativ einfach wie Nieren zu handhaben sind, vom Verpflanzen in einen anderen Körper. Niki Laude z.B. hatte nach seinem schweren Autounfall, glaube ich, etwa drei oder vier Nieren bekommen in seinem Leben und wurde trotzdem auch relativ alt, ist eigentlich heute, denke ich, eines vom einfachsten Problem, weil das kann natürlich schon, eine Niere, die geht kaputt, wenn man zu wenig trinkt, immer übersäuert ist, die Gefühle, die Emotionen nicht herauslassen kann, so wie wir auch zusammenhängend mit der Nebenniere erwähnt haben, dass sie dann eben kaputt geht. Wenn das einem vorgelebt wurde, man es von seinen Eltern, von seinen Vorfahren nachlebt, dann kann es sehr wohl sein, dass relativ schnell eine Niere kaputt geht, oder halt einfach nicht mehr richtig funktioniert.

 

Man kann halt da, wie soll ich sagen, überbrückungsweise an die Blutwäsche gehen, ja. Aber das ist ja nicht die Lösung, aber es ist Zeit, wo man überbrücken kann, bis eine entsprechende Niere mit der richtigen Blutgruppe gefunden wird. Da würde ich sagen, es ist auch irgendwo noch was, das ist okay.

 

Was natürlich meine Philosophie ist, dass man das Problem lösen soll. Wir sind nicht ein Auto, wo einfach im Ersatzteillager ein neuer Alternator oder was auch immer, oder ein neuer Kühler geholt werden kann und problemlos von 1 zu 1 ersetzt werden kann. Man darf nicht vergessen, in jedem Organ von jedem Menschen sitzt ein Teil der Seele drin.

 

Also wenn ich eine Niere von einer Person transplantiere, dann habe ich die Gefühle, die Emotionen, die da teilweise gelebt oder nicht gelebt wurden, habe ich in diesem Organ und die werden mit transplantiert. Man weiß ja schon, vor allem bei Herzpatienten, dass wenn sie ein neues Herz bekommen haben, dass sie teilweise Träume haben von dem Spender. Sei es vom Unfall, es hat schon gegeben, dass jemand eigentlich von einem Mordfall den Mord aufklären konnte, anhand von den Gefühlen, die der Empfänger schlussendlich gehabt hat und diese Bilder dementsprechend bekommen hat.

 

Wie in einem Traum. Das ist wirklich möglich, das ist bekannt, das weiß die Schulmedizin auch. Aber ich denke, mit dem kann man noch leben.

 

Man schaut ja auch irgendwelche Gruselfilme oder Dramas und weiss ich was, wo Leute umgebracht werden. Und ich denke, das ist noch das wenigste, wenn man dann schlussendlich einigermassen gut leben kann. Aber ich bin halt einfach immer der Meinung, hey, löst bitte, bitte zuerst die Ursache.

 

Sondern du legst deine Ursachen von deinem Leben in die nächste Niere hinein, du legst das in das nächste Herz hinein.

 

Marco

Du meinst, es würde dasselbe passieren? Es würde nochmal dasselbe passieren?

 

Christian

Wie viele Leute gibt es, die mehr als eine Niere bekommen haben? Ja, wenn das Problem nicht gelöst wird, ist es eine Frage der Zeit. Ja, nur bei einem Herz, wenn du natürlich ein Herz bekommen hast, dann bist du irgendwie 40, 50 oder 60.

 

Und dann geht es halt wieder 40, 50, 60 Jahre und in der Regel wird jemand mit einem anderen neuen Herz, auch wenn es ein bisschen jünger ist, sicher nicht 120-jährig. Okay, dann ist es gelöst. Ja, aber es geht um die Thematik.

 

Es geht um die Thematik, eben wie ich gesagt habe, von diesen Vorfahren, dass diese Thematik übertragen wird und wenn die weitergelebt wird, es kann sein, dass sich dieser Mensch dann völlig ändert. Es kann sein, dass die Einstellung, dass er wie ein anderer Mensch ist, auch das gibt es. Das hat man ja auch schon gehört oder nachgelesen, dass es auch gibt, dass man wirklich ein anderer Mensch wird und dementsprechend ein Problem aus dem Raum geschafft wird.

 

Ja, das ist okay, das kann es auch geben, aber eben meine Philosophie ist, tragt zu eurem Körper Sorge, solange ihr ihn habt, solange ihr die Möglichkeit habt und spätestens, auch wenn man vielleicht eine neue Niere oder was auch immer bekommen hat, dass man sich wirklich entsprechend anders verhält im Leben, dass man wirklich seine Lebenseinstellung ändert und anpasst und eben aufarbeitet. Das ist genau das Gleiche wie generell bei Rückenoperationen. Ich habe letztens mit jemandem gearbeitet, der hat gesagt, ja, was meinst du jetzt, soll ich da das Knie operieren oder nicht?

 

Ich habe gesagt, wart es ab. Wart es jetzt ab, machen zuerst ein paar Behandlungen und dann schauen wir weiter. Wir wollen zuerst die Ursache lösen und wenn das Knie dann immer noch Probleme macht, dann kannst du es immer noch operieren, aber dann ist das Problem, die Ursache gelöst und dann macht es auch Sinn.

 

Ich habe auch schon gehabt, dass ich mit jemandem sieben, acht Mal gearbeitet habe und dann hat sie sich vielleicht für eine Bandscheibenoperation überzeugen lassen und nachher war es gut. Und das ist auch okay, ich habe überhaupt nichts dagegen. Ich habe generell nichts gegen irgendwelche Operationen, ich habe nichts gegen irgendwelche Eingriffe, aber man darf einfach nicht die Ursache vergessen und man darf auch nicht die Wirkung vergessen.

 

Ich meine, sehen wir heute, wie viel Prozent von den Kindern heute mit Kaiserschnitt auf die Welt kommen, was früher nicht der Fall war. Früher war es ein Notfall und da hat man Kaiserschnitt gemacht und das ist so alltäglich heute. Man kann vieles steuern, aber man vergisst, wie viele Nervenbahnen, wie viele Lymphgefäße, wie viele Muskeln man durchschneidet, und zwar quer, um dieses Kind herauszuholen.

 

Was eigentlich mit einer ein bisschen schmerzhafteren, scheinbar, ich habe noch nie ein Kind bekommen, der Fall ist und dann das einfach eigentlich in Kauf nimmt. Und das ist das, was man vergisst. Und wo ich letztlich mein Fussgelenk operieren musste, von zwei verschiedenen Seiten, mit drei Platten und 14 Schrauben, da sind x, x Lymphgefäße, Lymphbahnen durchdrehen worden.

 

Die Nerven zum Glück nicht, es ist wirklich noch alles dran und es funktioniert auch alles. Aber das Lymphsystem wurde verletzt und mir hat auch der Chirurg gesagt, der Frauchen, Sie müssen Geduld haben, Sie brauchen ein Jahr, bis dieses Lymphsystem wieder richtig funktioniert und Sie nicht jeden Abend so einen Fuß haben. Aber es ist auch alles nicht einfach, so einfach, auch wenn es immer abgetan wird mit diese und diese Operation, ist bei uns tagtäglich, das ist Routine, im Leben ist nichts Routine.

 

Marco

Also in dem des Arztes natürlich schon, wer macht das irgendwie, weiß Gott wie oft, aber in dem des Patienten nicht, das stimmt.

 

Christian

Ja, sicher, es ist nicht einfach etwas Routine und selbst eine Rückenoperation ist nicht einfach Routine, weil das, was dahinter steckt, muss, muss, muss, muss wirklich zuerst aufgelöst werden. Dann hat man vielleicht ein paar Schrauben drin, ein paar Platten und versteift die Wirbelsäule und dann entzündet sich das Ganze. Oder eine Schraube lockert sich.

 

Okay, eine Schraube lockert sich, haben wir ja schon mal gesagt, hat das Leben ein Spiel, aber am Rücken ist das ein bisschen doof.

 

Marco

Ja, definitiv.

 

Christian

Und Entzündungen nach Operationen, Entzündungen nach Wirbelsäulenoperationen, die sind sehr, sehr oft und viel mehr, als man denkt. Und das ist dann sehr, sehr langwierig, bis das Ganze schlussendlich wieder gelöst wird. Also, ich habe schon x Klienten gehabt, die sind zu mir erst nach einer Operation gekommen, wo das Problem noch nicht gelöst war, die hatten dann immer noch Rückenbeschwerden, weil das Problem nicht gelöst wurde.

 

Sehr oft höre ich dann auch, ja, dann ist eben noch so ein Spitalkäfer oder eine Entzündung hat sich da eingeschlichen. Und das ist einfach nicht ohne. Wie auch eben, wenn etwas nicht gelöst wird und eben die Nieren, die Nebennierungen, die entsprechenden Cortison nicht produziert, um Entzündungen zu lösen und durch das, das und dies und jenes passiert ist, dann ist das Problem noch nicht gelöst.

 

Marco

Okay, also vorsichtig sein, das ist wahrscheinlich das. Nichts unüberlegtes tun.

 

Christian

Ein bisschen mehr hinterfragen. In verschiedenen Dingen ist auch ganz klar eine Zweitmeinung sehr, sehr förderlich, ohne dass man aber weiß, was der andere gesagt hat, ohne dass der andere weiß, was im Bericht geschrieben wurde. Am besten mit eigenen Bildern, mit eigenen Diagnosen das Ganze dargelegt wird.

 

Weil es wird sehr oft eben gegensätzlich geurteilt. Ich habe heute Morgen jemanden gehabt, der hat gesagt, ja, der eine Chirurg sagt, wir machen es so und der andere sagt, das könnten wir so. Und ein Band, das vor neun Jahren mal bei einem Unfall gerissen wurde und ein bisschen unschön zusammengewachsen ist, das macht ja keine Probleme.

 

Das hat die letzten neun Jahre jetzt auch keine Probleme gemacht. Aber wegen dem hat er den Umfang, den er jetzt hatte, hat er nicht. Nur wegen diesem unschönen Band, was der Chirurg operieren möchte, sondern er hat das Problem, weil er einen Unfall hatte und die Kniescheibe angerissen ist.

 

Auch da gibt es einfache Bewegen, Bewegen, Bewegen, dass es nicht verknorpelt und dann kannst du immer noch schauen, wie weiter. Aber nicht einfach von Anfang an, vor allem wenn der Chirurg das sagt, oder der sagt das, sondern abwarten und Tee trinken, vielleicht mal ein Glas Wein oder ein Glas Wasser, aber nicht sofort hineinschießen und Schnetzel schneiden.

 

Marco

Das war jetzt ein kleiner Exkurs. Wir sprechen eigentlich hier über die Wirbel. Wir wollten noch über den achten Brustwirbel sprechen.

 

Der ist verbunden mit der Milz, auch wieder mechanisch, biologisch. Es gibt Verbindungen von dem Brustwirbel bis hin zur Milz. Wie äußert sich das, wie kann sich das körperlich äußern und dann auch auf einer übertragenen Ebene?

 

Christian

Die Milz ist auch ein Reinigungsorgan, wo er entsprechende Hormone in den Kreislauf hineingibt. Welche kann ich jetzt auswendig nicht sagen, ist für mich auch nicht relevant. Aber es ist eigentlich auch ein Reinigungsorgan, wie die Niere, wie die Nebenniere, wo dann entsprechende Stoffe dem Blut übergeben werden.

 

Man kann leben ohne Niere, man kann heute...

 

Marco

Milz, Entschuldigung. Wir sprechen von der Milz.

 

Christian

Niere auch.

 

Marco

Eine Niere weniger geht auch, aber eine Milz weniger.

 

Christian

Man kann heute eine Niere reparieren, das heißt man kann einen zerquetschten Teil trennen. Das ist heute möglich, vor x Jahren war das noch nicht der Fall. Man kann eine Milz komplett herausnehmen.

 

Man kann leben damit, das ist eigentlich nicht so ein Problem. Was es sich dann nach sich zieht, ist ähnlich wie bei den Nebennieren, dass diese Übersäuerung, dieses Unzufrieden sein mit sich, diese Wutausbrüche teilweise auch da sein können.

 

Marco

Das heißt es äußert sich im konkreten Fall bei dem Menschen und seinem Verhalten ganz ähnlich, Nierenprobleme und Milzprobleme?

 

Christian

Sehr ähnlich, aber die Probleme sind natürlich nicht so gravierend, weil es ist ein Organ, aber es ist nicht so wichtig. Die Milz zum Beispiel geht nur kaputt durch einen Schlag in die Bauchgegend, sei es durch eine Schlägerei, sei es durch einen Autounfall, das vom Lenkrad zerquetscht wird, oder generell nur durch eine Quetschung, durch einen Unfall. Sonst ist es ein Organ, das in dem Sinne nicht so viele Probleme macht.

 

Marco

Ich glaube es ist ein unauffälliges, man hört wenig über die Milz, man liest wenig.

 

Christian

Es ist nicht so extrem abhängig von unserem Leben, man kann das ein bisschen kompensieren in dem Sinne.

 

Marco

Müssen wir noch etwas dazu sagen?

 

Christian

Ich denke das können wir so lassen. Wie gesagt, wir werden irgendwann noch andere Diskussionen haben, wo das eine oder andere Thema oder das eine oder andere Organ miteinbezogen wird.

 

Marco

Und natürlich reden wir weiter in dieser ganzen Wirbelfolge. Nächstes Mal sprechen wir über den Brustwirbel 7. Bis dann.

 

Tschüss.


 
 
 

Kommentare


  • YouTube Social  Icon
  • Facebook Social Icon
  • Instagram Social Icon

© 2025 Christian Frautschi

AGB     DISCLAIMER     IMPRESSUM

Praxis Christian Frautschi

beim Hafen

Dorfgasse 41

CH-8708 Männedorf

bottom of page